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Ausflüge Kreta auf eigene Faust
Die griechische Insel Kreta individuell erkunden mit dem eigenen Auto, Mietwagen, Motorrad oder Bus.
Kreta überzeugt mit einer beeindruckenden Vielfalt aus steilen Berglandschaften, einsamen Stränden, urigen Dörfern und bedeutenden Kulturstätten. Diese abwechslungsreiche Mischung macht die Insel zum perfekten Ziel für individuelle Entdeckungen.
Besonders mit dem Auto lassen sich entlegene Schluchten, geheimnisvolle Höhlen oder versteckte Buchten anfahren – oft in kurzer Distanz voneinander.

Mobilität: Kreta auf eigene Faust erkunden
Ein Mietwagen bietet deutlich mehr Freiheit im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Busse verbinden zwar wichtige Städte und touristische Orte, ihr Fahrplan ist jedoch starr und häufig nicht auf abgelegene Ziele abgestimmt. In abgelegenen oder bergigen Regionen bleiben Fahrgäste auf einzelne Strecken beschränkt – spontanes Umsteigen oder Pausieren ist selten möglich.
Mit dem Auto lassen sich versteckte Strände, Bergdörfer, seltener besuchte Ausflugsziele und abgelegene Schluchten in kurzer Zeit und eigenem Tempo erreichen. Die Kosten für Mietwagen sind vergleichbar mit den Gesamtausgaben für Busfahrten – oft mit besserem Komfort und mehr Flexibilität. Kurvenreiche Bergstraßen bieten zudem spektakuläre Fahrten mit Fotogelegenheiten immer dann, wenn es passt.
Für individuelle Ausflüge auf eigene Faust, abseits touristischer Standardrouten, empfiehlt sich in Griechenland ein Mietwagen (Metropolen wie Athen und Thessaloniki ausgenommen) – er ermöglicht völlig ungebundene Planung, mehr Tagesziele und persönliche Gestaltungsfreiheit bei der Inselerkundung. Busnetze lohnen sich jedoch für wenige, klar definierte Touren rund um die geplanten Urlaubsorte auf Kreta.
Outdoor‑Highlights – Schluchten, Berglandschaften & Höhlen
Viele schöne Autotouren auf Kreta stehen in Zusammenhang mit Schluchten und Höhlen, denn davon gibt es auf dem Eiland unzählige. Wem Wandern nicht interessiert, der liest einfach weiter unten weiter.
- Die Samaria-Schlucht gehört zu den längsten Europas – rund 13 km durch beeindruckende Felsformationen, darunter die berühmten Eisernen Tore mit fast 300 m steilen Wänden. Der Einstieg liegt hoch in den Weißen Bergen (Lefka Ori), das Ziel am Meer. Trittsicherheit und ausreichend Wasser sind essentiell.
- Die Imbros-Schlucht, mit etwa 11 km Länge, ist deutlich weniger überlaufen und ideal für Wanderer mittlerer Kondition. Der Weg führt durch enge Schluchten und endet im Dorf Kommitádes, mit Rückkehr per Gruppentaxi zum Parkplatz (oder alternativ natürlich Rückweg zu Fuß möglich).
- Die Agia Irini Schlucht erstreckt sich über etwa 7,5 km zwischen Berg und Küste nahe Sougia. Der Weg führt durch feste Strecken mit Bäumen und steile Passagen – landschaftlich reizvoll, weniger touristisch als Samaria.
- Die Zeus-Höhle (Psychro Cave) und Lassithi-Hochebene bilden ein mythisches Duo: Die Tropfsteinhöhle gilt als Geburtsort von Zeus, die Hochebene bietet weite Ausblicke und zahlreiche Windmühlen. Beides ist bequem mit dem Auto erreichbar und lässt sich zu einer ausgedehnten und lohnenden Halbtagestour kombinieren.
Küsten- & Strandziele
Ein breites Spektrum wunderschöner Strände steht zur Auswahl, vom gut erschlossenen Klassiker bis zu abgelegenen Naturjuwelen:
- Elafonisi beeindruckt durch rosafarbenen Sand und türkisfarbenes Wasser. Etwa 10 Kilometer östlich verbirgt sich der Kedrodasos Beach, umgeben von Zedernwald und nur mit eigenem Auto oder per Wanderweg erreichbar – ein ruhiger Rückzugsort abseits der Massen. Übrigens: Wer die Traumhaften Sonnenuntergänge in Elafonisi erleben möchte, sollte auf dem Weg nach Hause sehr langsam und vorsichtig fahren – die Strecke ist voller wilder Tiere.
- Balos & Gramvousa bieten eine Lagune mit traumhafte Aussichten – ideal per Auto oder kombiniert mit Bootsausflug. Via Fahrzeug muss noch ein kleiner Fußmarsch hinunter zum Traumstrand gemacht werden (auch auf dem Rücken eines Esels möglich).
- Falassarna an der Westküste bietet einen weiten Sandstrand, klares Wasser und spektakuläre Sonnenuntergänge – vielleicht etwas weniger überlaufen als Elafonisi (hat sich in den letzten Jahren aber auch etwas gewandelt).
- Palmenstrand Preveli beeindruckt mit einem Fluss, der durch eine Palmlagune ins Meer mündet. Natur pur, begleitet von Wanderwegen durch den Palmenhain. Sollte man gesehen haben.
- Palmenstrand Vai gilt mit seinem ausgedehnten Palmenwald – Europas größtem – als östlicher Klassiker des Eilands. Die Palmen verleihen dem Strand tropisches Flair. Leider fahren hier viele Ausflugsbusse hin, aber wer selbst anreist, kann dies in den Randzeiten tun.
- Xerokampos, an der abgelegenen Südostküste, bietet Abgeschiedenheit, klare Buchten und vielfältige Strandtypen – ein Geheimtipp fernab der Touristenströme.
Historische & kulturelle Highlights
Die Ausgrabungen der Insel zeugen von der ersten Hochkultur Europas. Wer selbst erkundet, hat Vorteile – am besten vor oder nach den Touristenbussen an den Stätten sein. Auch positiv: die Mittagshitze wird dadurch in der Regel vermieden. Die Sehenswürdigkeiten Kretas lohnen sich in jedem Fall.
- Palast von Knossos bleibt ikonisches Zentrum der minoischen Kultur. Dazu gleichwertige Alternativen bieten Phaistos, Malia und Zakros, die alle faszinierenden Einblick in vergangene Hochkulturen erlauben.
- Die Städte Heraklion, Rethymno und Chania punkten mit venezianischer Architektur, engen Gassen und Museen. Auch die Einflüsse aus osmanischer Zeit sind deutlich erkennbar. Die Altstädte sind ein Muss!
- Matala vereint Strandidylle mit den berühmten Hippie-Höhlen, einst Wohnhöhlen von Rucksackreisenden. Geschichtlich gehen sie jedoch weit bis in die Jungsteinzeit zurück. Jährlich findet in Matala Street-Painting und ein Festival
- Agios Nikolaos strahlt Ruhe am malerischen Voulismeni-See Die Stadt lädt zum Bummeln ein und bietet schöne Tavernen und Restaurants in bester Lage.
- Kloster Arkadi gilt als bedeutendes Symbol der griechischen und kretischen Freiheit, eingebettet in eine grüne Berglandschaft. Das Kloster Toplou ist eine Alternative auf der anderen Inselseite.
Natur & Seen
Für seine Seenlandschaft ist die südgriechische Insel nicht bekannt, aber für seine außergewöhnliche Natur.
- Kournas‑See ist Kretas einziger natürlicher Süßwassersee. Eingebettet zwischen den Westabhängen der Weißen Berge und der fruchtbaren Ebene von Georgioupoli, bietet er klares Wasser, Tretboote und Picknickmöglichkeiten direkt am Ufer. Ideal auch mit Kindern. Eine kleine Rundwanderung führt entlang zahlreicher Vogelarten und Wasserschildkröten. Der südlich angrenzende Bergkarren „Kournas Cave“ verlieht der Gegend zusätzlichen Charme – eine Tropfsteinhöhle mit beeindruckender Stalaktiten-Formation.
- Argyroupoli (Antikes Lappa) liegt etwas südlich der Orte Georgioupolis und Kavros, nahe Rethymnon. Der Ort ist berühmt für seine zahlreichen Quellen und Wasserfälle, mit gemütlichen Tavernen. Auf steinigen Pfaden lassen sich auch Nekropole-Reste und Bodenmosaike besichtigen.
Geheimtipps für Kreta‑Ausflüge auf eigene Faust
Der Griechenland Guru möchte auch noch ein paar Insidertipps geben, um das authentische Kreta zu erleben.
- Gavalohori (auch Gavalochori): Ein traditionelles Dorf mitten im Tal, umgeben von Olivenhainen und jahrhundertealter Architektur. Über 1.000 Jahre alt ist der Ort. Beeindruckende byzantinische und venezianische Kirchen, alte Ölmühlen und zahlreiche Wanderwege in der Umgebung prägen das Bild. Im Ort gibt es zwei tolle Tavernen – oft mit Live-Musik.
- Weitere Bergdörfer: Zwei weitere, weniger bekannte Dörfer in den Bergen: Spili mit seiner reichen Brunnenkultur und Anogeia, ein Zentrum kretischer Musik und Tradition – ideal für authentische Begegnungen.
- Küsten-Geheimtipps: Loutro kann nur per Fähre oder zu Fuß erreicht werden. Das autofreie Dorf liegt geschützt in einer ruhigen Bucht und zeichnet sich durch enge Gassen und Fischrestaurants aus. Es gibt nur wenige Unterkünfte.
- Sweet Water Beach (auch Finikas genannt): Ein abgelegener Südküstenstrand mit klarem Wasser und Hanglage – ideal zum Schnorcheln. Die Wassertemperatur ist hier etwas niedriger – die perfekte Abkühlung.
- Insel-Ausflug: Gavdos ist mit der Fähre auch mit Auto oder Mietwagen erreichbar. Die südlichste Insel Europas bietet weite Sandstrände, tosende Gischt und Wildnis. Selbst auf der kleinen Fläche finden sich abgelegene Buchten, Leuchtturmexpeditionen und ursprüngliche Landschaften – ein Kontrast zur belebten Hauptinsel.
Praktische Planung & Tipps
Beste Reisezeiten richten sich nach dem Aktivitätsprofil: April, Mai, Juni sowie September und Oktober bieten milde Temperaturen und ideale Bedingungen für Wanderungen, Kulturerlebnisse sowie Strandtage. Juli und August sind heiß und stark besucht, besonders an beliebten Küstenorten.
Offline-Karten, GPS-Apps und Navi-Tools sind unerlässlich für abgelegene Ziele. Viele Strecken führen durch Bergregionen oder entlang der Küste — mobile Daten sind nicht überall vorhanden. Empfehlenswert sind vorab geladene Karten sowie eine Halterung im Auto. Aus eigener Erfahrung: oft standen wir bereits irgendwo auf abgelegenen Feldwegen in den Bergen und Google Maps konnte uns nicht mehr helfen.
Folgende Ausrüstungsgegenstände erleichtern das autonome Erkunden: Wanderschuhe, Sonnenschutz, Trinkflasche(n), Regenjacke (für Frühjahr und Herbst), sowie kleine Snacks für unterwegs. In Schluchten, Höhlen oder an Naturplätzen sind Trittsicherheit und Achtsamkeit erforderlich — Wegemarkierungen und Wetterverhältnisse beachten. Bitte immer ausreichend Wasser mitnehmen.
Straßenschilder außerhalb urbaner Gebiete sind oft spärlich. Tankzeiten planen (an abgelegenen Gegenden hat abends keine Tankstelle geöffnet), genügend Zeitpuffer einbauen und in Bergregionen defensiv fahren. Auf Prioriät achten: manche Parkplätze dienen als Ausgangspunkt für Wanderungen oder Höhlenbesuche.
Antworten auf die häufigsten Fragen zur Kreta-Erkundung auf eigene Faust
Kann man Kreta auf eigene Faust erkunden?
Kreta lässt sich sehr gut auf eigene Faust erkunden. Ein Mietwagen bietet volle Flexibilität: enge Bergstraßen, abgelegene Strände und versteckte Schluchten sowie bekannte Ausflugsziele wie der Palast von Knossos und Co sind so leicht erreichbar. Wanderungen, Höhlenbesuche und spontane Stopps an Aussichtspunkten lassen sich individuell gestalten – ganz ohne Gruppen oder feste Zeitpläne. Auch Roller oder Motorräder sind eine gute Idee.
Wie lange dauert es, Kreta einmal komplett zu umfahren?
Die Küstenlänge der Insel beträgt etwa 1.000 Kilometer. Die Küstenstraße rund um Kreta umfasst etwa 650 Kilometer (je nachdem, wie man diese definiert). Wer die Insel ohne Stopps in einem Stück umrunden würde, benötigt dafür allgemein 10 bis 12 Stunden nonstop (Idealfall). Es handelt es sich dabei um einen theoretischen Wert: Bei realistischen Fahrten mit Pausen, Straßenverhältnissen oder abzweigenden Strecken sollte man deutlich mehr Zeit einplanen. Wir kennen jemand – ja, verrückt – der es in reichlich 15 Stunden mit dem Motorrad schaffte, wobei die äußerste Ostküste sowie die komplette Südwestküste (da sie nicht befahrbar ist) nicht dazu gehörte. Es ist also möglich die Inselidylle zu umrunden, jedoch ziemlich unwahrscheinlich während eines Urlaubs, bei dem Entspannung und andere „sinnvolle“ Urlaubstätigkeiten im Vordergrund stehen.
Fazit: Individuelle Ausflüge und selbständig per Mietwagen oder eigenem Auto erkunden
Nicht jeder mag geführte Touren und Aktivitäten bei einem Kreta Urlaub. Deshalb möchten wir Tipps geben, wie Kreta auf eigene Faust erkundet werden kann. Individuelle Ausflüge haben mitunter einige Vorteile – vor allem, wenn man mit eigenem Auto, Motorrad, Camper oder Wohnmobil unterwegs ist oder einen Mietwagen zur Verfügung hat.
Der einzigartige Reiz der Inselschönheit im Mittelmeer liegt in der Kombination aus Natur, Kultur und Ruhe: Wanderungen durch karge Höhenzüge, ein Sprung ins türkisfarbene Meer, ein kurzer Stopp in einem traditionellen Bergdorf, eindrucksvolle Serpentinenfahrten bei verschiedenen Autotouren – und das alles in nur einem Tag. Die Möglichkeit, sich seinen eigenen Rhythmus zu gestalten, macht individuelle Ausflüge zu einem besonders intensiven Erlebnis.
Mit dem Auto bleibt man unabhängig von Busfahrplänen und Reisegruppen, kann die beliebtesten Sehenswürdigkeiten mit Insider- und Geheimtipps verbinden und so eine ganz persönliche Route gestalten. So eröffnet sich das volle Potenzial dieser facettenreichen Insel – und individuelle Erlebnisse bleiben unvergesslich.
Ferner gibt es viele weitere Ausflugsmöglichkeiten, auch interessante, geführte Touren.
Insbesondere wer in Städten wie Heraklion (Hauptstadt der Insel) oder Chania (vor allem Altstädte) unterwegs ist, sollte darüber nachdenken. Denn der Straßenverkehr kann dort eine Katastrophe sein und Parkmöglichkeiten sind schwierig. Eine gute Mischung kann den Urlaub bereichern – entfernte Besuche selbständig und Stadtbesichtigungen oder Inselausflüge wie zur Festung Spinalonga organisiert. Kreta-Ausflüge mit Kindern verlaufen so entspannter.
Der Osten und die Südküste wiederum besitzt kein gutes Netz aus öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man von größeren Orten wie Ierapetra absieht. Tagesausflüge sollten dann lieber selbst geplant und organisiert werden.
Eine schöne Idee ist übrigens auch das Hafenstadt-Hopping – Rethymno und Chania lassen sich auch an einem Tag machen. Wer nur kurz Eindrücke sammeln möchte, kann bei einem Tagesauflug beides verbinden. Es sollte jedoch nicht zu viel erwartet werden, denn die Zeit ist dann einfach zu kurz, um die Küstenstädte bei der kurzen Rundreise vollständig zu erleben.