Rhodos-Stadt

Rhodos-Stadt ist die lebhafte Hauptstadt der Insel Rhodos, die mit ihrer UNESCO-geschützten Altstadt und mediterranem Lebensgefühl Besucher in ihren Bann zieht.

Rhodos-Stadt liegt an der Nordspitze der Dodekanes-Insel Rhodos und fasziniert mit vielen Schichten von Geschichte und Kultur.

Hinter mächtigen mittelalterlichen Mauern verbirgt sich ein Labyrinth verwinkelter Gassen und Plätze – Europas am besten erhaltene Festungsstadt, deren Altstadt seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Ein Spaziergang durch die Altstadt fühlt sich streckenweise an wie eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte.

Rhodos-Stadt

Rhodos-Stadt auf der Insel Rhodos

Die Altstadt von Rhodos-Stadt ist vollständig von einer rund vier Kilometer langen Festungsmauer umgeben und zählt seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Innerhalb der Mauern erstreckt sich ein dichtes Netz aus Kopfsteinpflaster-Gassen, wehrhaften Toren und versteckten Höfen. Überall entdeckt man Spuren der langen Geschichte: Prächtige Kreuzritterbauten wie der Großmeisterpalast zeugen von der Johanniterzeit, während osmanische Bauwerke – etwa die Süleyman-Pascha-Moschee oder alte türkische Bäder – dem Stadtbild einen orientalischen Akzent verleihen.

Malerische Altstadt hinter Festungsmauern

In den historischen Gebäuden wohnen und arbeiten noch heute Einheimische wie eh und je, was der Altstadt ein authentisch lebendiges Flair verleiht. Wer mag, kann Teile der alten Stadtmauern zu Fuß erkunden und dabei herrliche Ausblicke auf die Altstadt und das Meer genießen. Trotz der verwinkelten Gassen braucht man keine Angst vor dem Verlaufen zu haben – früher oder später landet man immer wieder auf einem belebten Platz wie dem Platia Ippokratou (Hippokrates-Platz) mit seinem Eulenbrunnen, wo Cafés und Tavernen zum Verweilen einladen. Zahlreiche Bauwerke stammen aus der Zeit der Johanniterritter (14.-16. Jh.) und der osmanischen Herrschaft, darunter der imposante Großmeisterpalast und mehrere Moscheen. Gleichzeitig pulsiert rund um den Mandraki-Hafen und in der Neustadt das moderne Leben mit einem geschäftigen Markt, von Yachten gesäumten Uferpromenaden, Restaurants, Bars und sogar Stadtstränden. Trotz aller touristischen Beliebtheit hat sich Rhodos-Stadt viel von seinem ursprünglichen Charme bewahrt.

Lebendige Neustadt am Hafen

Direkt angrenzend an die Altstadt beginnt die Neustadt, die einen spannenden Kontrast bildet. Breite, von Bäumen gesäumte Straßen und mehrere im italienischen Kolonialstil errichtete Gebäude prägen hier das Bild. Das kommerzielle Zentrum der Neustadt ist Nea Agora, der „Neue Markt“ am Mandraki-Hafen – eine Markthalle mit bunten Obst- und Gemüseständen, kleinen Läden und Cafés, von der aus man das geschäftige Treiben im Hafenbecken überblickt. Der Mandraki-Hafen selbst ist heute ein Yachthafen, in dem Ausflugsboote und Segelyachten schaukeln. Entlang der Uferpromenade und in den Einkaufsstraßen reiht sich ein Angebot moderner Geschäfte, Boutiquen und Restaurants. Abends erwacht das Nachtleben: In der Neustadt finden sich beliebte Bars und Clubs, in denen bis spät in die Nacht gefeiert wird. Zudem verfügt Rhodos-Stadt über zwei Stadtstrände, an denen man sich an heißen Tagen erfrischen kann – ein langer Abschnitt davon liegt an der Westküste, ein weiterer (Elli-Strand) direkt an der Nordspitze der Stadt.

Urlaub in Rhodos-Stadt

Die Inselhauptstadt vereint Kultur, Strand und urbanes Flair an einem Ort und eignet sich damit ideal als Reiseziel für vielfältige Interessen. Als größter Ferienort der Insel bietet die Stadt eine breite Auswahl an Unterkünften und Pauschalreise-Angeboten für Urlauber. Viele Reiseveranstalter haben Hotels in Rhodos-Stadt im Programm, sodass Flug, Transfer und Unterkunft bequem im Paket gebucht werden können. Gleichzeitig kommen Individualreisende auf ihre Kosten: In Rhodos-Stadt gibt es zahlreiche Ferienwohnungen, Studios und Bed & Breakfasts, oft in charmanten historischen Stadthäusern oder mit Blick auf den Hafen. Durch die ausgezeichnete touristische Infrastruktur – von Restaurants über Einkaufsmöglichkeiten bis zu Ausflugsangeboten – fühlen sich sowohl Familien als auch Alleinreisende hier wohl. Ob ein Bummel durch die Gassen der Altstadt, ein Badestopp am Stadtstrand oder ein abendliches Tavernendinner am Hafen: Ein Urlaub in Rhodos-Stadt ist ebenso abwechslungsreich wie erholsam.

Unterkünfte in Rhodos-Stadt

Die Bandbreite an Unterkünften in Rhodos-Stadt ist groß. Von Luxusresorts mit Pool und Meerblick bis zu familiären Pensionen in Altstadthäusern findet sich für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende. Viele der größeren Strandhotels liegen entlang der Uferpromenaden der Neustadt – hier können Gäste oft vom Hotelpool fast direkt ins Meer springen. In der Altstadt hingegen gibt es einige Boutique-Hotels und Apartments, die in ehemals mittelalterlichen Gemäuern untergebracht sind und ein ganz besonderes Ambiente bieten (zum Beispiel Innenhöfe mit Brunnen oder Dachterrassen über den Ziegeldächern). Wer unabhängiger reisen möchte, kann auch auf Ferienwohnungen ausweichen; diese liegen häufig in zentraler Lage und ermöglichen es, das städtische Leben wie ein Einheimischer zu erleben. Empfehlenswert ist es, Unterkünfte frühzeitig zu buchen – gerade in der Hauptsaison sind die beliebten Hotels in Rhodos-Stadt schnell ausgebucht.

Anreise nach Rhodos-Stadt

Die Anreise nach Rhodos-Stadt gestaltet sich unkompliziert, da die Insel über einen internationalen Flughafen und Fährverbindungen verfügt. Nachfolgend die wichtigsten Optionen im Überblick.

Flüge nach Rhodos

Der schnellste Weg auf die Insel Rhodos ist das Flugzeug. Der Rhodes International Airport „Diagoras“ (RHO) liegt an der Westküste, etwa 14 Kilometer südwestlich von Rhodos-Stadt. In der Hauptsaison (ca. April bis Oktober) gibt es zahlreiche Direktflüge aus Deutschland und anderen europäischen Ländern mit Charter- und Billigfluggesellschaften. Außerhalb der Saison wird Rhodos mehrmals täglich über Athen angeflogen, sodass man ganzjährig via Inlandsflug anreisen kann. Die Flugzeit von Mitteleuropa nach Rhodos beträgt rund 3 bis 3,5 Stunden. Vom Flughafen aus erreicht man Rhodos-Stadt in etwa 20-30 Minuten mit dem Auto oder Bus.

Mietwagen auf Rhodos

Ein Mietwagen bietet die größte Flexibilität, um Rhodos-Stadt und die ganze Insel zu erkunden. Direkt am Flughafen Diagoras befinden sich zahlreiche Autovermietungen – sowohl internationale Ketten als auch lokale Anbieter. Auch in der Inselstadt selbst (vor allem in der Neustadt) kann man an mehreren Stationen Mietwagen bekommen. Die Straßen auf Rhodos sind gut ausgebaut, und vom Flughafen führt eine Hauptstraße durch die Orte Kremasti und Ialysos direkt bis ins Stadtzentrum. Zu beachten ist, dass die Altstadt von Rhodos für Autos gesperrt ist; Parkplätze finden sich aber rund um die Stadtmauern. In der Hochsaison kann die Parkplatzsuche in der Innenstadt etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch viele Hotels bieten eigene Parkmöglichkeiten oder es gibt gebührenfreie Parkflächen unweit der Innenstadt.

Flughafentransfer Rhodos-Stadt

Wer keinen Mietwagen nutzen möchte, hat diverse Transfermöglichkeiten vom Flughafen. Reiseveranstalter organisieren für Pauschalurlauber in der Regel Shuttlebusse, die direkt zu den Hotels in Rhodos-Stadt fahren. Alternativ kann man im Voraus private Flughafentransfers (z. B. per Minibus oder Taxi) buchen, die einen am Flughafen abholen und zum gewünschten Ziel bringen. Die Fahrt vom Flughafen Diagoras nach Rhodos-Stadt dauert je nach Verkehr rund 20 bis 30 Minuten. Viele Hotels können auf Anfrage ebenfalls einen Transfer organisieren. Preislich liegen Sammeltransfers meist unter den Kosten eines individuellen Taxis.

Öffentlicher Bus

Die öffentliche Busverbindung vom Flughafen in die Stadt Rhodos ist günstig und relativ häufig. Betreiber ist die Busgesellschaft RODA, die den Nordwesten der Insel abdeckt. Ab ca. 5:45 Uhr morgens bis 23:30 Uhr abends verkehrt etwa alle 30 Minuten ein Linienbus zwischen dem Flughafen und Rhodos-Stadt. Die Bushaltestelle am Flughafen befindet sich zwischen den Terminals. Unterwegs hält der Bus in mehreren Orten, sodass die Fahrt bis zum zentralen Busbahnhof von Rhodos-Stadt (Nea Agora, am Neuen Markt) ungefähr 40-50 Minuten dauert. Eine einfache Fahrt kostet ca. 2,50-3 €; das Ticket kauft man direkt beim Fahrer. In Rhodos-Stadt halten die Flughafen-Busse nahe der Altstadt, von dort sind viele Hotels fußläufig erreichbar.

Taxi

Taxis stehen am Flughafen Rhodos rund um die Uhr für Fahrten in die Stadt bereit. Die Taxifahrt vom Airport bis in die Altstadt von Rhodos dauert etwa 20-30 Minuten und kostet ungefähr 30 €. Offizielle Flughafen-Taxis haben feste Tarife für gängige Strecken (ein Preisverzeichnis hängt am Taxi-Stand aus). In Rhodos-Stadt selbst gibt es mehrere Taxi-Stände, z. B. am Mandraki-Hafen und an der Aktaion-Uferstraße. Für Kurzstrecken innerhalb der Stadt sind die Preise meist moderat; viele Ziele in der Innenstadt lassen sich für 5-10 € erreichen. Es ist üblich, sich an den Taxistand zu begeben oder ein Taxi telefonisch zu bestellen (inzwischen gibt es auch Uber auf Rhodos). Trinkgeld von ca. 5-10% wird bei Zufriedenheit gern gesehen, ist aber nicht obligatorisch.

Sehenswürdigkeiten in Rhodos-Stadt

Rhodos-Stadt beeindruckt mit einer Fülle von Sehenswürdigkeiten, die von der Antike über das Mittelalter bis in die neuere Geschichte reichen. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Wahrzeichen, Attraktionen und Highlights der Stadt.

Altstadt und Stadtmauern

Die gesamte Altstadt von Rhodos ist eine einzige große Sehenswürdigkeit und gleicht einem lebendigen Freilichtmuseum. Sie gehört zu den beeindruckendsten mittelalterlichen Stadtkernen Europas und versetzt Besucher in vergangene Zeiten. Ein Bummel durch die engen Gassen führt vorbei an wehrhaften Toren, gotischen Fenstern, byzantinischen Kirchenruinen und osmanischen Häusern. Besonders die gut erhaltene Stadtmauer mit ihren Bastionen und Toren ist imposant: Sie umschließt die Altstadt auf fast vier Kilometern Länge. Teile der Mauer (z. B. nahe dem Großmeisterpalast) sind zur Besichtigung freigegeben – von oben hat man einen tollen Blick über die Stadt und den Hafen. Wer die Altstadt besucht, sollte sich Zeit nehmen, um auch versteckte Winkel zu entdecken: Hinter jeder Ecke könnten ein kleiner Innenhof, eine alte Steintreppe oder ein romantischer Platz mit Orangenbäumen warten.

Rhodos Altstadt mit Stadtmauern

Großmeisterpalast der Ritter

Hoch über der Altstadt thront der Großmeisterpalast – das wohl berühmteste Gebäude von Rhodos-Stadt. Dieser Palast aus dem 14. Jahrhundert diente den Großmeistern des Johanniterordens als Residenz und Festung zugleich. Eine gewaltige Explosion im Jahr 1856 (durch ein im Keller gelagertes Munitionslager) zerstörte den Palast nahezu vollständig; erst während der italienischen Besatzungszeit wurde er in den 1930er Jahren aufwendig restauriert und teilweise neu aufgebaut. Heute ist der Großmeisterpalast ein Museum: In seinem Inneren können Besucher prunkvolle Säle mit mittelalterlichen Möbeln und Rüstungen besichtigen. Besondere Highlights sind die antiken Mosaikböden, die aus römischen Ruinen von der Insel Kos hierher gebracht wurden, sowie Ausstellungen über die Geschichte von Rhodos. Der Palast der Großmeister vermittelt einen anschaulichen Eindruck von der Macht und dem Reichtum der Kreuzritter und bietet vom Burghof aus außerdem einen herrlichen Panoramablick über die Altstadt.

Großmeisterpalast Rhodos

Ritterstraße (Odos Ippoton)

Vom Großmeisterpalast führt schnurgerade die historische Ritterstraße (Odos Ippoton) hinunter Richtung Altstadt-Hafen. Sie gilt als eine der bedeutendsten und besterhaltenen mittelalterlichen Straßen Europas. Entlang des mit grobem Pflaster belegten Weges reiht sich ein prächtiges Ritterhaus ans nächste – hier hatten im 15. Jahrhundert die sogenannten „Zungen“ des Johanniterordens (die einzelnen Landsmannschaften der Ritter) ihre Herbergen und Verwaltungen. Noch heute erkennt man an den Fassaden Wappen, Inschriften und architektonische Details, die an die verschiedenen Herkunftsländer der Kreuzritter erinnern. Die sandsteinernen Gebäude mit ihren Arkaden, Spitzbögen und Innenhöfen strahlen eine fast mystische Atmosphäre aus. Ein Spaziergang über die Ritterstraße fühlt sich an, als würde man Hunderte Jahre zurückversetzt – besonders in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn es ruhig ist und die Sonne die Mauern golden färbt. Sehenswert entlang der Straße sind u.a. das Hospital des Ordens (heute Archäologisches Museum) am unteren Ende und mehrere gotische Kapellen.

Mandraki-Hafen mit Windmühlen

Der Mandraki-Hafen bildet seit der Antike das maritime Herz von Rhodos-Stadt. Hier liefen einst Kriegsschiffe und Handelsschiffe ein, heute liegen im Hafenbecken vor allem bunte Fischerboote, Ausflugsschiffe und elegante Yachten. Die Hafeneinfahrt wird von einem einzigartigen Wahrzeichen gesäumt: Auf zwei steinernen Säulen stehen die Figuren eines Hirsches und einer Hirschkuh – Elafos und Elafina – die als Wappentiere von Rhodos gelten. Der Legende nach markierten sie den Standort des Koloss von Rhodos, der hier in der Antike gestanden haben soll (eines der sieben Weltwunder). Entlang der Ostmole („Windmühlenmole“) drehen sich zudem drei malerische Windmühlen, die aus dem Mittelalter erhalten sind. Am äußeren Ende der Mole wacht das Fort Agios Nikolaos, eine im 15. Jh. erbaute runde Festung mit kleinem Leuchtturm, über die Hafeneinfahrt. Ein Spaziergang entlang der Mole bis zum Fort führt an den Windmühlen vorbei und eröffnet einen schönen Blick zurück auf die Skyline von Rhodos-Stadt mit Altstadtmauern und Minaretten. Rund um den Mandraki-Hafen laden übrigens viele Bänke und Cafés dazu ein, bei einer Pause das bunte Treiben im Hafen zu beobachten.

Antike Akropolis (Monte Smith)

Etwas außerhalb des Zentrums – auf dem Monte Smith, einem Hügel etwa 3 Kilometer westlich der Altstadt – liegen die Überreste der antiken Akropolis von Rhodos. In hellenistischer Zeit (3.-2. Jh. v. Chr.) befand sich hier oberhalb der Stadt ein ausgedehnter Tempel- und Sportbezirk. Bis heute erhalten sind Teile des Apollon-Tempels (einige Säulen wurden aufrecht rekonstruiert), ein antikes Stadion sowie ein kleines Odeon-Theater aus Marmor. Die Ausgrabungsstätte ist frei zugänglich und bietet neben den historischen Ruinen auch einen fantastischen Ausblick: Vom Monte Smith schweift der Blick über Rhodos-Stadt und die türkische Küste am Horizont. Besonders zum Sonnenuntergang lohnt ein Ausflug hierher, wenn die Abendsonne die Ruinen in warmes Licht taucht. Informationstafeln erläutern die Bedeutung der Funde – so erfährt man, dass die drei Stadtstaaten Rhodos‘ (Ialysos, Kameiros und Lindos) hier oben ihre gemeinsame neue Hauptstadt gründeten. Die Akropolis ist ein ruhiger Gegenpol zur lebendigen Altstadt und ein Muss für Archäologie-Fans.

Blick vom Monte Smith auf Rhodos Neustadt

Stadtführungen in Rhodos-Stadt

Rhodos-Stadt lässt sich gut auf eigene Faust erkunden, dennoch lohnen sich Stadtführungen, um tiefer in die Geschichte einzutauchen. Es gibt eine Vielzahl an geführten Touren mit lizenzierten Guides, auch auf Deutsch und Englisch. Die offiziellen, staatlich geprüften Fremdenführer bieten Rundgänge durch die Altstadt an, bei denen die Teilnehmer die bedeutenden Monumente, aber auch versteckte Ecken gezeigt bekommen – inklusive spannender Anekdoten und Legenden aus der reichen Vergangenheit.

Sehr beliebt sind thematische Touren, zum Beispiel eine Führung zur jüdischen Geschichte von Rhodos-Stadt (mit Besuch der Synagoge und des Jüdischen Museums) oder kulinarische Touren, bei denen man lokale Spezialitäten in authentischen Tavernen probieren kann. Auch abendliche Rundgänge werden angeboten: Bei einer Rhodos-by-Night-Tour kann man etwa die romantisch beleuchtete Altstadt in den ruhigen Abendstunden erleben, oft verbunden mit einem traditionellen Abendessen. Die Gruppengröße variiert von privaten Einzelgruppen bis zu größeren Gruppenführungen – je nachdem, was man bevorzugt. 

Informationen und Buchungsmöglichkeiten für Stadtführungen findet man vor Ort an der Touristeninfo oder vorab online, was die Urlaubsplanung erleichtern kann.

Powered by GetYourGuide

Museen in Museen in Rhodos-Stadt

Die Inselhauptstadt beherbergt mehrere Museen, die spannende Einblicke in Geschichte, Kunst und Kultur bieten. Ein Überblick über die wichtigsten Museen in Rhodos-Stadt:

  • Archäologisches Museum von Rhodos: Untergebracht im eindrucksvollen ehemaligen Hospital der Johanniterritter am Museumsplatz. Die Ausstellung umfasst Statuen, Grabfunde, Vasen und andere Artefakte von der bronzezeitlichen bis zur römischen Epoche und erweckt die Geschichte der Insel zum Leben. Besonders sehenswert: die berühmte Marmorfigur der Aphrodite von Rhodos (1. Jh. v. Chr.) und Bodenmosaike aus spätantiker Zeit.
  • Palast der Großmeister: Neben seiner Funktion als Sehenswürdigkeit ist der Palast auch ein Museum. In den restaurierten Sälen werden römische und griechische Skulpturen, beeindruckende Mosaikböden sowie Exponate aus der Kreuzritterzeit ausgestellt. Eine Zeitreise für alle, die sich für das Mittelalter und die Antike interessieren.
  • Jüdisches Museum Rhodos: Kleines, aber bedeutsames Museum in der Kahal-Shalom-Synagoge im jüdischen Viertel der Altstadt. Gegründet 1997, dokumentiert es die Kultur und Geschichte der einst blühenden jüdischen Gemeinde von Rhodos, die während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig vernichtet wurde. Ausgestellt sind u.a. religiöse Gegenstände, Fotos und Alltagsobjekte, die an das jüdische Leben auf Rhodos erinnern.
  • Städtische Kunstgalerie (Municipal Art Gallery): Dieses Kunstmuseum befindet sich in einem historischen Gebäude am Simi-Platz (nahe dem Nordende der Stadtmauer). Die Galerie beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen moderner griechischer Malerei. Gezeigt werden Werke namhafter griechischer Künstler des 20. Jahrhunderts, daneben gibt es Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst. Ein Tipp für Kunstliebhaber, die neben all der Geschichte auch die neuere griechische Kunst kennenlernen möchten.
  • Aquarium von Rhodos: Am nördlichsten Zipfel der Stadt (auf der Landzunge bei Elli Beach) liegt das Aquarium, offiziell Hydrobiologisches Institut Rhodos. Das Gebäude im Art-déco-Stil (erbaut in den 1930er Jahren) dient sowohl als Forschungsstation als auch als öffentliches Museum. In den teilweise unterirdischen Ausstellungsräumen kann man die vielfältige Meeresfauna der Ägäis bestaunen: von bunten Fischschwärmen über Meeresschildkröten bis zu Muränen. Eine willkommene Abkühlung an heißen Tagen und auch für Familien interessant.

Ausflüge in der Umgebung

Auch jenseits der Stadtmauern gibt es rund um Rhodos-Stadt viel zu entdecken. Durch die zentrale Lage der Hauptstadt lassen sich zahlreiche Ausflüge und Aktivitäten in der Umgebung bequem unternehmen.

Sehr beliebt ist zum Beispiel ein Tagestrip ins malerische Dorf Lindos an der Ostküste (ca. 50 km entfernt): Dort locken eine Akropolis aus der Antike, strahlend weiße Häuser und traumhafte Badebuchten – Lindos zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf Rhodos.

Naturfreunde zieht es ins Tal der Schmetterlinge (Petaloudes), einem dicht bewaldeten Tal etwa 25 km südwestlich der Stadt, wo im Sommer Tausende bunter Schmetterlinge die Luft bevölkern. Nur 9 km südlich von Rhodos-Stadt befinden sich die berühmten Thermen von Kallithea – eine historische Kuranlage in einer idyllischen, fjordähnlichen Bucht. Die in den 1920er Jahren von den Italienern im orientalischen Stil erbauten Thermen gelten als außergewöhnlich schöner Badeplatz mit kunstvollen Kieselmosaiken und Arkaden. Heute kann man dort schnorcheln, im glasklaren Wasser schwimmen oder einfach die Architektur bewundern.

Auch ein Inselhopping-Abenteuer ist möglich: Vom Mandraki-Hafen in Rhodos-Stadt legen während der Saison täglich Ausflugsboote zur Nachbarinsel Symi ab. Symi verzaubert Besucher mit ihrem malerischen Hafenort voller bunter neoklassizistischer Häuser und lohnt sich als Tagesausflug auf jeden Fall. Weitere mögliche Aktivitäten sind z. B. Bootstouren zum Sonnenuntergang, Jeep-Safaris ins Inselinnere oder Besuche in traditionellen Dörfern wie Koskinou (bekannt für bunte Haustüren und ein Folkloremuseum) in der Nähe.

Kurz gesagt: Ob Kultur, Natur oder sportliche Aktivitäten – rund um Rhodos-Stadt findet jeder Urlauber abwechslungsreiche Ausflugsmöglichkeiten als Ergänzung zum Stadtprogramm.

Powered by GetYourGuide

Strand in Rhodos-Stadt

Nicht jede Stadt kann mit eigenen Stränden aufwarten – Rhodos-Stadt schon. Direkt im Stadtgebiet gibt es zwei größere Strandabschnitte, die Einheimische wie Besucher gern zum Baden nutzen.

An der Nordspitze erstreckt sich der Elli-Strand, der hauptstädtische Stadtstrand von Rhodos. Er ist knapp einen Kilometer lang und mit kleinen Kieseln durchsetzt. Hier trifft man im Sommer auf ein lebhaftes Strandleben: bunte Liegestuhlreihen, Strandbars mit griechischer Musik und glasklares Wasser. Ein Sprungturm, von dem Wagemutige ins Meer springen können, ragt ein paar Meter vor der Küste aus dem Wasser – für viele gehört der Sprung vom etwa fünf Meter hohen Turm einfach dazu. Der Elli-Strand wurde für seine hohe Wasserqualität mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Rund um den Strand findet man alle notwendigen Einrichtungen, von Duschen und Umkleiden bis zu Snackbuden und Tavernen für das leibliche Wohl.

Auf der Westseite der Stadt gibt es einen zweiten, etwas ruhigeren Stadtstrand, der aufgrund der oft vorherrschenden Brise auch „Windy Beach“ genannt wird. Dieser Strand ist kieseliger und das Meer hier etwas welliger, was ihn besonders bei Surfern und Kitesurfern beliebt macht. Auch am Windy Beach stehen während der Saison Liegen und Sonnenschirme bereit und Beachvolleyball-Felder oder Jetski-Verleihe sorgen für Abwechslung. Vom Windy Beach blickt man auf die offene Ägäis und kann abends wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten. Beide Strände von Rhodos-Stadt bieten die seltene Möglichkeit, vormittags in die Altstadt einzutauchen und nachmittags am Strand zu relaxen – ohne weite Wege zurücklegen zu müssen.

Etwas außerhalb, in Richtung Ixia, liegt der Ixia Beach. Er ist ideal für Wind- sowie Kitesurfer und bietet eine Surfschule.

Rhodos-Stadt Geheimtipp vom Griechenland Guru

Abseits der bekannten Touristenpfade hält Rhodos-Stadt auch so manchen Geheimtipp bereit. Einer davon ist die Dachterrassen-Bar der unscheinbaren Minos Pension in der Altstadt (Minos Roof Garden Cafe). Diese kleine Pension liegt auf dem höchsten Punkt innerhalb der Stadtmauern – entsprechend spektakulär ist der Ausblick von ihrer Dachterrasse.

Auf dem Dach der Minos Pension befindet sich eine Snackbar, von der aus man einen Rundumblick über die ganze Altstadt und bis zur Ägäis genießen kann: Von den Zinnen des Großmeisterpalasts über die Kuppeln der Mittelalterstadt bis hinüber zum Hafen und weiter zum Horizont erstreckt sich das Stadtbild. Besonders zum Sonnenuntergang ist dieser Ort magisch – wenn die untergehende Sonne die mittelalterlichen Mauern in goldenes Licht taucht, kann man mit einem kühlen Drink in der Hand dem Trubel unten in den Gassen entfliehen.

Die Dachterrasse der Minos Pension ist öffentlich zugänglich (man muss kein Hotelgast sein), aber vielen Rhodos-Reisenden gar nicht bekannt. Ein echter Geheimtipp für Romantiker und Fotografen!

Reisetipps

Nachfolgend einige praktische Tipps für den Aufenthalt in Rhodos-Stadt:

  • Apotheke: Apotheken (griechisch Farmakeio) sind in Rhodos-Stadt zahlreich vorhanden. Eine zentrale Apotheke findet sich z.B. in der Nähe des Neuen Markts in der Neustadt – erkennbar am grünen Kreuz. Öffentliche Apotheken haben meist vormittags und abends geöffnet; welche Apotheke Nachtdienst hat, wird an den Türen ausgehängt. Viele Apotheken führen auch gängige internationale Markenmedikamente.
  • Arzt: In Rhodos-Stadt ist die medizinische Versorgung gut gewährleistet. Es gibt zahlreiche Arztpraxen und das große staatliche Krankenhaus (Rhodes General Hospital „Andreas Papandreou“) befindet sich direkt in der Stadt. Viele Ärzte sprechen Englisch, teils auch Deutsch. Für Notfälle wählt man die 112 (europaweite Notrufnummer) oder direkt den Rettungsdienst unter 166. Zusätzlich zum öffentlichen Krankenhaus gibt es auch private Kliniken und Ärztezentren, falls eine privatärztliche Behandlung gewünscht wird.
  • Geldautomat: In der Innenstadt findet man an fast jeder Ecke einen Geldautomaten (ATM), insbesondere rund um Banken, an belebten Plätzen und in Einkaufsstraßen. Bargeld in Euro erhält man mit gängigen EC- oder Kreditkarten (VISA/Mastercard) problemlos. Die meisten Geschäfte und Restaurants akzeptieren Kartenzahlung, dennoch ist es ratsam, immer etwas Bargeld für kleine Cafés, Märkte oder Busfahrkarten dabeizuhaben. Wechselstuben gibt es ebenfalls, vor allem im Hafenbereich, falls man Fremdwährung umtauschen muss.
  • Supermarkt & Bäcker: Für den täglichen Bedarf gibt es in Rhodos-Stadt zahlreiche Supermärkte. Größere Märkte (z.B. der Kette AB Vasilopoulos) befinden sich in der Neustadt entlang der Hauptstraßen. In der Altstadt selbst findet man viele Minimärkte und kleine Kramläden, die bis spät abends geöffnet haben – ideal, um Getränke, Snacks oder Sonnencreme spontan zu kaufen. Frisches Brot und Gebäck bekommt man in den Bäckereien der Stadt; eine bekannte traditionelle Bäckerei liegt z.B. direkt am Nea Agora (Neuer Markt). Morgens holen sich die Einheimischen dort ihren Frappé (Eiskaffee) und ein Tiropita (Käsepie) zum Frühstück.
  • Tankstelle: Innerhalb der Altstadt gibt es keine Tankstellen (die Altstadt ist autofrei), doch in der Neustadt und an den Ausfallstraßen rund um Rhodos-Stadt befinden sich mehrere Tankstellen. Die nächstgelegenen liegen an der Hauptstraße Richtung Faliraki/Lindos und im Bereich Analipsi westlich des Zentrums. Alle gängigen Kraftstoffarten (Benzin 95/98, Diesel) sind erhältlich. Viele Tankstellen bieten Service – das Personal hilft beim Tanken. Bezahlt wird bar oder mit Karte. Achtung: In Griechenland wird oft kein Selbstbedienungs-Zapfen erwartet; man wartet im Auto, bis ein Mitarbeiter kommt. Die Öffnungszeiten sind in der Regel von frühmorgens bis abends, einige größere Stationen haben 24 Stunden geöffnet.

Klima & Reisezeit

Rhodos ist bekannt als Sonneninsel mit über 300 Sonnentagen im Jahr. Das Klima ist mediterran: heiße, trockene Sommer und milde, regenreichere Winter. Grundsätzlich ist Rhodos-Stadt das ganze Jahr über ein lohnenswertes Reiseziel – die beste Reisezeit hängt aber von den persönlichen Vorlieben und Urlaubsplänen ab.

Für einen Städtetrip oder kulturorientierten Urlaub bieten sich vor allem Frühjahr und Herbst an. In den Monaten April, Mai sowie September, Oktober liegen die Tageshöchsttemperaturen meist zwischen angenehmen 20-27 °C, ideal um die Stadt zu erkunden, ohne in der Mittagshitze zu schwitzen. Die Gassen sind in dieser Zeit auch weniger belebt, da die großen Touristenströme noch ausbleiben – perfekt für Kultururlauber, die Museen und Ausgrabungsstätten in Ruhe genießen wollen. Aktivurlauber, etwa Wanderer oder Radfahrer, schätzen ebenfalls die milderen Temperaturen der Nebensaison, um Touren in die Natur (z.B. ins Hinterland oder auf Küstenwanderwegen) unternehmen zu können.

Im Hochsommer (Juli und August) herrscht auf Rhodos Hochsaison. Die Temperaturen steigen dann häufig auf über 30 °C, an manchen Tagen auch bis 35 °C und mehr. Diese Monate sind ideal für Badeurlauber, denn Sonne und Hitze garantieren warmes Badewetter und das Meer erreicht angenehme 25 °C Wassertemperatur. Die Strände in und um Rhodos-Stadt sind jetzt belebt und das Freizeitangebot (von Wassersport bis Open-Air-Konzerte) ist am größten. Für intensives Sightseeing in der Innenstadt können die heißen Mittagsstunden allerdings beschwerlich sein – viele legen daher eine Siesta ein oder verlagern Stadtbesichtigungen auf den Vormittag und Abend.

Die Wintermonate auf Rhodos (Dezember bis Februar) sind sehr ruhig – viele Hotels und Tavernen haben geschlossen, und nur wenige Touristen besuchen die Insel. Das Wetter ist wechselhaft: Es kann mit 15-18 °C recht mild sein, aber es gibt auch häufige Regenfälle und gelegentlich kräftigen Wind. Trotzdem hat ein Winterbesuch seinen Reiz, vor allem für diejenigen, die die authentische Atmosphäre von Rhodos-Stadt ohne Trubel erleben möchten. Sehenswürdigkeiten wie der Großmeisterpalast sind auch im Winter geöffnet (oft mit verkürzten Öffnungszeiten) und man hat diese Orte mitunter fast für sich allein.

Fazit: Stadturlauber und Kulturfans bevorzugen Frühling/Herbst, Strandliebhaber den Sommer, und wer es ganz ruhig mag, kann auch im milden Winter die Insel erkunden.

Geschichte des Ortes

Die Geschichte von Rhodos-Stadt reicht über 2400 Jahre zurück und ist geprägt von wechselnden Herrschern und kulturellen Einflüssen. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 408 v. Chr. – die drei einst unabhängigen Stadtstaaten der Insel (Ialysos, Kameiros und Lindos) schlossen sich zusammen und errichteten an der Nordspitze von Rhodos eine gemeinsame Hauptstadt. Der Neubau erfolgte nach dem Hippodamischen Plan mit rechtwinkligem Straßennetz, was Rhodos zu einer der frühesten geplanten Städte der Antike machte. Durch seine strategische Lage und einen florierenden Seehandel erlebte Rhodos-Stadt in den folgenden Jahrhunderten eine echte Blütezeit. In diese Epoche fällt auch die Errichtung des legendären Koloss von Rhodos – einer gigantischen Bronze-Statue des Sonnengottes Helios, die um 280 v. Chr. am Hafen stand und als eines der Sieben Weltwunder galt. Zwar stürzte der Koloss schon 226 v. Chr. durch ein Erdbeben ein und blieb fortan in Trümmern liegen, doch Rhodos-Stadt blieb weiterhin ein bedeutendes Handels- und Kulturzentrum der Ägäis. Ab 164 v. Chr. kam die bis dahin unabhängige Stadt unter römische Herrschaft, behielt aber ihren Ruf als Ort der Gelehrsamkeit und Künste bei.

In der byzantinischen Zeit (ab 330 n. Chr.) gehörte Rhodos zum Oströmischen Reich. Die Stadt war Bischofssitz und wichtiger Militärposten; mehrere frühchristliche Basiliken entstanden in dieser Ära. Allerdings litt Rhodos-Stadt ab dem 7. Jh. unter arabischen Überfällen: Im Jahr 654 eroberten arabische Truppen die Stadt und besetzten sie über zwei Jahrzehnte lang. Nach ihrer Vertreibung durch die Byzantiner wurde Rhodos 717 erneut geplündert und um 807 noch einmal für einige Jahre von Arabern eingenommen. Diese ständigen Angriffe und Unsicherheiten führten zu einem Niedergang der Stadt in der Spätantike – Rhodos schrumpfte deutlich und Teile der klassischen Stadt verfielen. Erst mit der Kreuzritterzeit gewann Rhodos-Stadt wieder an Bedeutung: Im Jahr 1309 eroberte der Johanniterorden (auch Ritter des Hospitals genannt) die Insel Rhodos und machte die Stadt zu seinem Hauptsitz. Die Kreuzritter begannen sofort, den Ort in eine uneinnehmbare Festung zu verwandeln. Die Johanniter verstärkten die Befestigungsanlagen massiv, errichteten neue Bastionen, Gräben und Tore. Das Stadtbild prägten sie durch eindrucksvolle Gotik- und Renaissance-Bauten – neben Kirchen und Spitälern vor allem der monumentale Palast der Großmeister und die zahlreichen Ordensherbergen entlang der Ritterstraße. Unter der Herrschaft des Johanniterordens florierte Rhodos im 14. und 15. Jh. erneut; es wurde zu einem Machtfaktor im östlichen Mittelmeer und zu einem Schmelztiegel abendländischer und orientalischer Einflüsse.

Doch diese Epoche endete Anfang des 16. Jh.: Das expandierende Osmanische Reich belagerte Rhodos-Stadt im Jahr 1522 mit einer gewaltigen Übermacht. Nach monatelangen schweren Kämpfen kapitulierten die Johanniterritter schließlich – am 1. Januar 1523 verließen sie Rhodos und zogen nach Malta ab. Die osmanischen Eroberer übernahmen eine weitgehend zerstörte Stadt, die sie nun nach ihren Vorstellungen umgestalteten. Die verbliebenen christlichen (griechischen) Bewohner wurden zunächst gezwungen, außerhalb der Mauern zu siedeln, während innerhalb der Altstadt neue Moscheen, Hamams (Badehäuser) und großzügige Wohnhöfe für die türkische Oberschicht entstanden. Viele der bestehenden Gebäude – ob Kirchen oder Ritterpaläste – passte man dem osmanischen Geschmack an oder nutzte sie um (so wurde etwa die byzantinische Kathedrale zur Sultan-Moschee umfunktioniert). In den folgenden Jahrhunderten verlor Rhodos-Stadt allerdings an früherem Prestige. Die Bedeutung als internationaler Handelsplatz sank, Rhodos war nun eher eine regionale Verwaltungsstadt und Militärbasis. Im 19. Jh. geriet die Stadt immer mehr in Verfall: Mehrere Erdbeben und Brände suchten Rhodos heim, Seuchen brachen aus und die Bausubstanz litt unter Vernachlässigung während der späten Phase der osmanischen Herrschaft.

Eine neue Wendung kam im Jahr 1912, als Rhodos (und der gesamte Dodekanes) infolge des Italienisch-Türkischen Krieges unter italienische Herrschaft geriet. Die Italiener machten Rhodos-Stadt zum Sitz ihrer Ägäis-Kolonie und begannen umfangreiche bauliche Maßnahmen. Sie ließen viele osmanische Anbauten abreißen, restaurierten mittelalterliche Gebäude und rekonstruierten zerstörte Teile der Altstadt, darunter den Großmeisterpalast (1937-1940) im romantisierenden Stil. Gleichzeitig modernisierten sie die Infrastruktur: Neue Straßen und Plätze in der Neustadt entstanden, u.a. auch markante Bauten wie der Palazzo del Governatore (Gouverneurspalast) und das Postamt im italienisch-rationalistischen Stil. Während des Zweiten Weltkriegs geriet Rhodos erneut in Gefahr: 1943 übernahmen deutsche Truppen die Kontrolle (nach Italiens Kapitulation). Die jüdische Gemeinde der Stadt – einst ein blühender Teil der Gesellschaft – wurde im Juli 1944 von den deutschen Besatzern fast vollständig deportiert; über 1600 rhodische Juden wurden nach Auschwitz verschleppt und nur wenige überlebten. 1945 endete die Besatzung und Rhodos kam unter internationale Verwaltung, bis die Insel 1947 offiziell an Griechenland angeschlossen wurde. Damit ging eine jahrhundertelange Periode fremder Herrschaften zu Ende.

In den Nachkriegsjahrzehnten erholte sich Rhodos-Stadt allmählich. 1960 wurde die Altstadt von der griechischen Regierung unter strengen Denkmalschutz gestellt, um das einzigartige Kulturerbe zu bewahren. Dies erwies sich als Glücksfall: Trotz des aufkommenden Massentourismus blieben die historischen Strukturen weitgehend intakt. 1988 schließlich erklärte die UNESCO die mittelalterliche Altstadt von Rhodos offiziell zum Weltkulturerbe. Seither fließen Mittel in Restaurierungsprojekte, und Rhodos-Stadt präsentiert sich heute als ein lebendiges Museum, in dem antike Ruinen, mittelalterliche Pracht und lebendige griechische Gegenwartskultur aufeinandertreffen. Die Geschichte des Ortes ist an jeder Ecke spürbar – und macht einen Besuch in Rhodos-Stadt zu einer Reise durch die Zeit.