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Geographie Griechenlands
Griechenland geographische Lage und Gliederung
Griechenland liegt im Südosten Europas und erstreckt sich über das südliche Ende der Balkanhalbinsel sowie zahlreiche Inseln im Ägäischen, Ionischen und Libyschen Meer.
Die geographische Lage des Landes an der Schnittstelle von Europa, Asien und Afrika hat seine Geschichte, Kultur und Wirtschaft maßgeblich geprägt.
Erfahre nun alles über die Geographie Griechenlands und seine geographische Lage.

Griechenlands geographische Lage
Griechenland, offiziell als Hellenische Republik bekannt, liegt im Südosten Europas am östlichen Mittelmeer. Das Land erstreckt sich über das südliche Ende der Balkanhalbinsel und umfasst neben dem Festland die Halbinsel Peloponnes sowie eine Vielzahl von Inseln, darunter Kreta, die Ägäischen Inseln und die Ionischen Inseln.
Die geographische Lage Griechenlands hat maßgeblich zur Entwicklung seiner Geschichte, Kultur und Wirtschaft beigetragen. Die zerklüftete Küstenlinie und die bergige Landschaft förderten die Entstehung unabhängiger Stadtstaaten in der Antike, während die Lage an der Schnittstelle zwischen Europa, Asien und Afrika den Handel und kulturellen Austausch begünstigte.
Heute beeinflusst die Geographie weiterhin die wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere den Tourismus, die Landwirtschaft und die Schifffahrt.
Lage und Grenzen
Griechenland befindet sich im südöstlichen Europa und bildet den südlichen Teil der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Norden an Albanien, Nordmazedonien und Bulgarien sowie im Osten an die Türkei. Die Landgrenzen erstrecken sich über eine Gesamtlänge von etwa 1.210 Kilometern. Im Westen wird Griechenland vom Ionischen Meer, im Süden vom Libyschen Meer und im Osten von der Ägäis umgeben.
Die Küstenlinie des Landes ist stark gegliedert und erstreckt sich über mehr als 13.000 Kilometer, was Griechenland zu einem der Länder mit der längsten Küstenlinie im Mittelmeerraum macht. Diese geographische Lage verleiht dem Land eine strategische Bedeutung und beeinflusst sowohl das Klima als auch die wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere in den Bereichen Tourismus und Schifffahrt.
Naturräumliche Gliederung
Griechenland gliedert sich in drei Hauptregionen: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und die Peloponnes.
- Nordgriechenland umfasst die Regionen Makedonien und Thrakien. Es zeichnet sich durch eine vielfältige Landschaft aus, die von Gebirgszügen bis zu fruchtbaren Ebenen reicht.
- Mittelgriechenland liegt südlich von Nordgriechenland und umfasst Gebiete wie Thessalien und die Region Attika. Diese Region ist geprägt von Gebirgen, Ebenen und Küstenlandschaften.
- Peloponnes ist eine große Halbinsel im Süden des Landes, die durch den Kanal von Korinth vom Festland getrennt ist. Sie zeichnet sich durch eine bergige Topografie und historische Städte aus.
Die griechische Inselwelt ist in mehrere Gruppen unterteilt:
- Ägäische Inseln liegen im Ägäischen Meer und umfassen Inselgruppen wie die Kykladen, den Dodekanes, die Sporaden und die Nördliche Ägäis.
- Ionische Inseln befinden sich westlich des Festlands im Ionischen Meer und beinhalten Inseln wie Korfu, Zakynthos und Kefalonia.
- Kreta ist die größte griechische Insel und liegt südlich des Festlands im Libyschen Meer.
Eine besondere geographische Formation stellt die Halbinsel Chalkidiki dar, die sich in drei fingerartige Landzungen gliedert: Kassandra, Sithonia und Athos. Diese Region ist bekannt für ihre Kombination aus Bergen und Meer sowie für ihre langen Sandstrände und das kristallklare Wasser.

Geomorphologie und Landschaftsformen
Griechenland ist ein überwiegend gebirgiges Land, wobei etwa 77,9% der Landesfläche von Gebirgen eingenommen werden. Die bedeutendsten Gebirgszüge sind:
- Pindos-Gebirge: Dieses Hochgebirge erstreckt sich über mehr als 150 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und bildet die Wasserscheide zwischen dem Ionischen und dem Ägäischen Meer. Der höchste Gipfel ist der Smolikas mit 2.637 Metern.
- Olymp: Der Olymp ist mit 2.917 Metern der höchste Berg Griechenlands und liegt an der Grenze zwischen Thessalien und Makedonien. Er ist bekannt für seine mythologische Bedeutung als Sitz der Götter.
- Rhodope-Gebirge: Dieses Gebirge erstreckt sich im Nordosten Griechenlands entlang der Grenze zu Bulgarien und ist durch seine dichten Wälder und vielfältige Flora gekennzeichnet.
Trotz der vorherrschenden Gebirgslandschaft gibt es auch bedeutende Ebenen und Becken:
- Thessalien: Diese zentrale Ebene ist eine der fruchtbarsten Regionen Griechenlands und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.
- Makedonien: Im Norden gelegen, umfasst diese Region mehrere fruchtbare Ebenen, die für den Anbau von Getreide und anderen Feldfrüchten genutzt werden.
- Thrakien: Diese Region im Nordosten verfügt über ausgedehnte Ebenen, die ebenfalls landwirtschaftlich bedeutend sind.
Die Küsten Griechenlands sind stark gegliedert und zeichnen sich durch zahlreiche Buchten, Halbinseln und Inseln aus. Die Küstenlinie erstreckt sich über mehr als 13.000 Kilometer und bietet eine Vielzahl von Stränden und natürlichen Häfen.
Klima
Griechenland weist überwiegend ein mediterranes Klima auf, das durch heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter gekennzeichnet ist. Die durchschnittlichen Sommertemperaturen liegen häufig über 30 °C, wobei in den Küstenregionen und auf den Inseln durch die Meeresbrise eine gewisse Milderung eintritt. Im Winter bewegen sich die Temperaturen in den meisten Regionen zwischen 5 °C und 15 °C, mit gelegentlichen Schneefällen in den höher gelegenen Gebieten.
Die Niederschlagsverteilung variiert regional erheblich. Im Westen und Norden des Landes, insbesondere in den Gebirgsregionen, fallen jährlich zwischen 1.000 und 1.500 mm Niederschlag. Demgegenüber stehen die südlichen und östlichen Landesteile mit deutlich geringeren Niederschlagsmengen von etwa 350 bis 500 mm pro Jahr. Die meisten Niederschläge konzentrieren sich auf die Wintermonate, während die Sommermonate weitgehend trocken bleiben.
In den Gebirgsregionen, wie dem Pindos-Gebirge und dem Olymp, herrscht ein alpines Klima mit kalten Wintern und häufigem Schneefall, was diese Gebiete für Wintersport attraktiv macht. Auf den Inseln, insbesondere in der Ägäis, sorgt die maritime Lage für ausgeglichene Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit, wodurch extreme Temperaturschwankungen selten sind.
Gewässer
Griechenland verfügt über zahlreiche Flüsse und Seen, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich von Bedeutung sind.
Flüsse
- Evros: Mit einer Gesamtlänge von etwa 530 km bildet der Evros die natürliche Grenze zwischen Griechenland und der Türkei. Sein Delta ist ein bedeutendes Feuchtgebiet und Lebensraum für zahlreiche Vogelarten.
- Aliakmonas: Als längster Fluss Griechenlands erstreckt sich der Aliakmonas über 297 km. Er entspringt im Pindos-Gebirge und mündet in den Thermaischen Golf. Der Fluss ist essenziell für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen in West- und Zentralmakedonien.
- Nestos: Der Nestos fließt durch Nordgriechenland und mündet in die Ägäis. Sein Delta ist ein ökologisch wertvolles Feuchtgebiet mit einer vielfältigen Flora und Fauna.
- Pinios: Der Pinios durchquert die Region Thessalien und mündet in den Thermaischen Golf. Er spielt eine zentrale Rolle in der Bewässerung der thessalischen Ebene, einer der fruchtbarsten Regionen des Landes.
Seen
- Trichonida-See: Mit einer Fläche von etwa 98 km² ist der Trichonida-See der größte natürliche See Griechenlands. Er befindet sich in der Region Ätolien-Akarnanien und ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Fischarten.
- Prespasee: Dieser See liegt im Dreiländereck Griechenland, Albanien und Nordmazedonien. Er ist bekannt für seine ökologische Bedeutung und die reiche Biodiversität, einschließlich seltener Vogelarten.
- Plastiras-Stausee: Der künstlich angelegte See in der Region Thessalien dient sowohl der Stromerzeugung als auch der Bewässerung. Mit einer Fläche von etwa 22 km² ist er zudem ein beliebtes Ziel für Tourismus und Freizeitaktivitäten.
Die Flüsse und Seen Griechenlands sind von zentraler Bedeutung für die Landwirtschaft, insbesondere für die Bewässerung in den trockeneren Regionen. Zudem werden viele dieser Gewässer zur Energiegewinnung genutzt, wobei Stauseen wie der Plastiras-Stausee eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus tragen sie zur Trinkwasserversorgung bei und sind wichtige Ökosysteme für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Flora und Fauna
Griechenland zeichnet sich durch eine außergewöhnlich reiche Biodiversität aus, die auf die vielfältigen klimatischen Bedingungen und die komplexe Topografie des Landes zurückzuführen ist.
Vegetationszonen
Die Vegetation Griechenlands gliedert sich in mehrere Zonen:
- Hartlaubgewächse dominieren in den Küstenregionen und auf den Inseln. Typisch sind immergrüne Pflanzen wie Lorbeer, Johannisbrotbaum, Ölbäume, Pinien, Kiefern, Zypressen und Palmen.
- Wälder bestehen in höheren Lagen aus Kastanien, Ulmen, Eichen sowie Schwarzkiefern und Apollotannen.
- Alpine Flora findet sich oberhalb der Baumgrenze mit einer Vielzahl seltener und endemischer Pflanzenarten.
Insgesamt beherbergt Griechenland etwa 5.500 bis 6.000 Pflanzenarten und Unterarten, von denen rund 20 % endemisch sind.
Tierwelt
Die Fauna Griechenlands ist ebenso vielfältig:
- Endemische Arten wie die Kretische Wildziege (Kri-Kri) und die Griechische Landschildkröte sind charakteristisch für bestimmte Regionen.
- Schutzgebiete wie der Meeres-Nationalpark Alonnisos-Nördliche Sporaden bieten Lebensraum für bedrohte Arten wie die Mittelmeer-Mönchsrobbe.
- Nationalparks wie der Dadia-Lefkimi-Soufli Nationalpark sind Rückzugsgebiete für seltene Vogelarten wie den Mönchsgeier.
Die Kombination aus mediterranem Klima, vielfältiger Topografie und abgelegenen Lebensräumen trägt zur hohen Biodiversität Griechenlands bei.
Übrigens: Auf Rhodos gibt es das rhodische Damwild, das oft als ein Symbol der Insel dient. Der Gizani-Fisch ist der einzige natürlich auf der Dodekanes-Insel vorkommende Süßwasserfisch.
Naturrisiken
Griechenland ist aufgrund seiner geologischen Lage und klimatischen Bedingungen verschiedenen Naturgefahren ausgesetzt.
Erdbebengefährdung
Das Land liegt an der Grenze zwischen der Afrikanischen und der Eurasischen Platte, was zu einer hohen seismischen Aktivität führt. Täglich werden kleinere Erdbeben registriert, wobei stärkere Beben insbesondere in Regionen wie Kreta, den Ionischen Inseln und der Ostägäis auftreten können.
Waldbrände
In den Sommermonaten erhöhen hohe Temperaturen, Trockenheit und starke Winde die Gefahr von Waldbränden. Im Jahr 2023 verbrannten über 174.000 Hektar Land, was etwa 1,3 % der Landesfläche entspricht.
Maßnahmen zum Katastrophenschutz
Zur Bewältigung dieser Risiken hat Griechenland Investitionen in den Katastrophenschutz getätigt, darunter die Anschaffung von Löschflugzeugen, Feuerwehrfahrzeugen und die Einrichtung von Einsatzleitstellen.
Mensch und Raum
Die Geographie Griechenlands beeinflusst die Bevölkerungsverteilung, Landnutzung und wirtschaftliche Aktivitäten.
Bevölkerungsverteilung und Urbanisierung
Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem in städtischen Zentren wie Athen und Thessaloniki. In ländlichen Gebieten ist eine Abwanderung zu verzeichnen, was zu einer ungleichen Bevölkerungsverteilung führt.
Wissenswert: In Athen (Großraum) leben etwa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes.
Landwirtschaftliche Nutzung und Bodenerosion
Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig für die Griechen, insbesondere der Anbau von Oliven, Wein und Getreide. Auch Obst und Gemüse werden angebaut. Jedoch führen intensive Nutzung und topographische Bedingungen in einigen Regionen zu Bodenerosion und Degradation.
Wichtigste Nutzung: Die Produktion von Oliven und Olivenöl (50% der Ackerfläche).
Tourismus und seine geographischen Auswirkungen
Der Tourismus konzentriert sich auf Küstenregionen und Inseln, was zu saisonalen Belastungen der Infrastruktur und Umwelt führt. In einigen Gebieten konkurrieren Tourismus, Landwirtschaft und andere Nutzungen um begrenzte Ressourcen, was zu ökologischen Herausforderungen führt.
Touristenanzahl: Die südliche Ägäis verzeichnet die höchsten Übernachtungszahlen, gefolgt von Kreta und Attika.
Kartografie und geographische Darstellung Griechenlands
Griechenland verfügt über eine reiche kartografische Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Bereits in der klassischen Epoche erstellten Gelehrte wie Strabon detaillierte Beschreibungen der bekannten Welt, wobei Griechenland eine zentrale Rolle einnahm. Diese frühen Werke legten den Grundstein für die Entwicklung der Kartografie in Europa.
Moderne geographische Karten Griechenlands bieten vielfältige Darstellungen des Landes. Physische Karten heben die topografischen Merkmale hervor, wie die zahlreichen Gebirgszüge, darunter das Pindos-Gebirge und der Olymp, sowie die vielfältige Küstenlinie mit ihren zahlreichen Buchten und Inseln. Politische Karten zeigen die administrative Gliederung in Regionen und Gemeinden, während thematische Karten spezifische Aspekte wie Klimazonen, Vegetationsverteilungen oder Bevölkerungsdichte darstellen.
Die geographische Lage Griechenlands am Schnittpunkt von Europa, Asien und Afrika wird in Karten deutlich hervorgehoben, was die strategische Bedeutung des Landes unterstreicht. Topografische Karten bieten detaillierte Informationen über Höhenunterschiede und Landschaftsformen, die für Wanderer, Planer und Forscher gleichermaßen nützlich sind.
Digitale Lösungen und Geoinformationssysteme (GIS) haben die kartografische Darstellung Griechenlands weiter revolutioniert. Sie ermöglichen interaktive Erkundungen und Analysen, die in Bereichen wie Stadtplanung, Umweltschutz und Tourismus von großer Bedeutung sind.
Fazit: Griechenlands Geographie als Schlüssel zur Vergangenheit und Wegweiser für die Zukunft
Die geographische Vielfalt Griechenlands manifestiert sich nicht nur in seiner abwechslungsreichen Topografie, sondern auch in der strategischen Lage des Landes an der Schnittstelle zwischen Europa, Asien und Afrika. Diese Position hat Griechenland historisch zu einem Knotenpunkt für Handel, Migration und kulturellen Austausch gemacht.
Ein bislang nicht erwähnter Aspekt ist die Bedeutung der geographischen Lage für die maritime Wirtschaft. Mit einer extremen Küstenlinie des Festlands und zahlreichen Inseln verfügt Griechenland über eine der längsten Küsten Europas. Dies hat zur Entwicklung einer starken Schifffahrtsindustrie beigetragen, die einen bedeutenden Anteil am weltweiten Seeverkehr hat. Die geographischen Gegebenheiten fördern zudem den Fährverkehr zwischen den Inseln und dem Festland, was für die wirtschaftliche Integration und den Tourismus von zentraler Bedeutung ist.
Die Kombination aus bergigen Regionen und ausgedehnten Küstenlinien hat eine vielfältige kulinarische Tradition hervorgebracht. In den Gebirgsregionen dominieren Gerichte mit Schaf- und Ziegenfleisch sowie die Verwendung von Wildkräutern, während in den Küstengebieten Fisch und Meeresfrüchte zentrale Bestandteile der Ernährung sind. Diese regionale Vielfalt der griechischen Küche spiegelt die Anpassung der kulinarischen Praktiken an die jeweiligen geographischen Bedingungen wider.
Die geographischen Merkmale Griechenlands – von den Gebirgen über die Küsten bis hin zu den Inseln – prägen somit nicht nur die natürliche Umwelt, sondern beeinflussen auch maßgeblich die wirtschaftlichen Strukturen und die kulturelle Identität der Griechen und des Landes.