Namenstage Griechenland: Alle griechischen Namenstage

Das kompakte Namenstags-ABC: wie die Daten zustande kommen, wann ohne Heiligen gefeiert wird, welche Grüße sitzen – und welche kleinen Gepflogenheiten den Tag so typisch griechisch machen.

Religiöser Hintergrund

Grundlage der griechischen Namenstage ist der orthodoxe Heiligenkalender (Eortologio). Nahezu jeder Tag ist einem Heiligen, einem Fest oder einer Gruppe von Heiligen gewidmet – danach richten sich die meisten griechischen Vornamen. In Griechenland folgt die Kirche für die „fixen“ Feste dem revidierten julianischen Kalender, der mit dem bürgerlichen Datum übereinstimmt; einzelne Klöster und altkalenderische Gemeinschaften begehen manche Daten jedoch 13 Tage versetzt. So erklären sich gelegentliche Abweichungen in Kalendern und im Volksgebrauch.

Feste & bewegliche Namenstage (mit Beispielen)

Viele Namen haben feste Tage im Jahr (etwa Nikolaos, Dimitrios oder Vasilis). Andere richten sich nach dem beweglichen Osterdatum. Paradebeispiel ist Agios Georgios: Fällt der 23. April in die Karwoche oder liegt vor Ostern, wird die Feier auf den Ostermontag („Leuchtender Montag“) verschoben. Ähnlich verhalten sich Namen, die mit Festen der Osterzeit verknüpft sind; hier „wandert“ der Namenstag im Kalender mit.

„Kein Heiliger, kein Problem“: Allerheiligen-Sonntag

Wer keinen Namenspatron mit eigenem Gedenktag hat, feiert traditionell am Allerheiligen-Sonntag (Agíon Pánton). Er liegt in der Ostkirche am ersten Sonntag nach Pfingsten – und damit jedes Jahr an einem anderen Datum. Viele Familien nutzen diesen Tag als charmante Sammellösung für seltene oder moderne Vornamen.

Bräuche & Etikette: So feiert man in Griechenland

Der Namenstag ist offenherzig und unkompliziert. Häufig lädt die oder der Feiernde selbst zu Kaffee, Süßem und kleinen Häppchen ein – das klassische kérasma. Gratulanten kommen auf einen Besuch vorbei oder rufen an; im Büro stehen oft Kuchen oder Loukoumades bereit. Große Geschenke sind unüblich, kleine Mitbringsel völlig ausreichend. Wird unter der Woche gefeiert, verlegt man die gesellige Runde gern auf den nächsten Abend oder das Wochenende.

So gratuliert man: typische Wünsche (mit Transkription)

• Χρόνια πολλά! – Hronia polla! („Viele Jahre!“)
• Να χαίρεσαι το όνομά σου! – Na chaírese to ónomá sou! („Freu dich deines Namens!“)
• Και του χρόνου! – Kai tou chrónou! („Und nächstes Jahr wieder!“)

Diese Formeln passen zu jedem griechischen Namenstag; je nach Nähe werden sie mit einer kurzen Umarmung, einem Anruf oder einer Nachricht kombiniert.

Namensvarianten & Diminutive: Welcher Tag gilt?

Griechische Namen erscheinen oft in Varianten und Koseformen – Kalender ordnen sie in der Regel demselben Patron zu. So feiern Giannis/Ioannis gemeinsam, ebenso Giorgos/Georgios, Kostas/Konstantinos oder Eleni/Helena. Bei Mariennamen gilt meist der 15. August (Mariä Himmelfahrt) – darunter fallen etwa Maria, Panagiotis/Panagiota oder Despina. Unsicherheit entsteht vor allem bei seltenen Formen; hier hilft der Blick in ein aktuelles Eortologio, das Hauptform und Ableitungen zusammenführt.