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Rethymno
Das charmante Hafenstädtchen Rethymno vereint venezianisches Flair, osmanische Spuren und einen langen Sandstrand in einzigartiger Weise.
Rethymno liegt an der Nordküste Kretas zwischen den Städten Chania und Heraklion und ist mit über 30.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Insel. Die lebendige Universitätsstadt beeindruckt durch ihre malerische Altstadt mit engen Gassen, historischen Bauwerken und einem venezianischen Hafen.
Zugleich erstreckt sich direkt am Stadtzentrum ein kilometerlanger Sandstrand, der ideale Bedingungen für Badeurlauber bietet. Rethymno vereint damit Kultur sowie Urlaubsidyll und dient vielen Reisenden als idealer Ausgangspunkt, um Kreta zu erkunden.

Rethymno auf Kreta
Rethymno befindet sich im Norden der Insel Kreta, rund 60 km westlich von Heraklion und 45 km östlich von Chania. Die Stadt liegt malerisch an einer weiten Bucht des Kretischen Meeres und erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang der Küste. Das historische Zentrum thront auf einer kleinen Halbinsel, während sich nach Osten hin der lange Stadtstrand anschließt.
Malerische Altstadt mit historischem Erbe
Die Altstadt von Rethymno zählt zu den schönsten Griechenlands. Verwinkelte Gassen, pastellfarbene venezianische Herrenhäuser und hölzerne Erker an osmanischen Gebäuden prägen das Bild. Hier begegnen sich Orient und Okzident: Minarette ehemaliger Moscheen ragen neben orthodoxen Kirchtürmen empor. Noch heute zeugen zahlreiche Bauwerke von der bewegten Geschichte unter venezianischer und osmanischer Herrschaft. In den autofreien Altstadtgassen finden sich traditionelle Handwerksläden, Boutiquen und Tavernen in historischen Gemäuern, welche zum Bummeln und Verweilen einladen. Die Atmosphäre ist lebendig, aber entspannt – auch weil in Rethymno viele Studierende wohnen und für ein ganzjährig aktives Stadtleben sorgen.
Lebendige Hafenstadt und Strandparadies
Als Hafenstadt besitzt Rethymno einen malerischen venezianischen Hafen aus dem 13. Jahrhundert, der einst ein wichtiger Handelsposten war. Heute schaukeln dort bunte Fischerboote und Yachten vor einer Kulisse aus alten Lagerhäusern und Tavernen. Die Mole mit dem kleinen Leuchtturm – einem Wahrzeichen der Stadt – versprüht maritimes Urlaubsflair. Direkt angrenzend beginnt der Stadtstrand von Rethymno, der sich mit feinem goldgelbem Sand etwa 12 Kilometer bis ins Vorortgebiet bei Skaleta erstreckt. Dieser Strand ist mehrfach mit der Blauen Flagge für seine Sauberkeit und Ausstattung ausgezeichnet worden. Zahlreiche Strandbars und Wassersportanbieter sorgen für Abwechslung, während das flach abfallende Ufer Familien mit Kindern ideale Bedingungen bietet.
Trotz der touristischen Angebote hat Rethymno sich viel von seinem authentischen kretischen Charme bewahrt. In den schattigen Parks und auf den von Eukalyptusbäumen gesäumten Plätzen trifft man Einheimische beim Kaffee und in den Nebengassen entdeckt man immer wieder stille Winkel mit blumengeschmückten Innenhöfen. Diese gelungene Mischung aus quirligem Leben am Meer und historischem Ambiente macht Rethymno so besonders.
Urlaub in Rethymno
Rethymno ist ein vielseitiges Urlaubsziel, das sowohl Kulturreisende als auch Strandurlauber anspricht. Geschichtsinteressierte können durch die Altstadt schlendern, Museen besuchen und die Zeugnisse vergangener Epochen entdecken, während Sonnenanbeter am Stadtstrand entspannen oder Wassersport treiben. Die Stadt bietet eine gute touristische Infrastruktur mit vielen Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Ausgehmöglichkeiten, bleibt aber persönlicher und gemütlicher als die größeren Städte Kretas. Pauschalangebote für Rethymno sind bei gängigen Reiseveranstaltern verfügbar – sie beinhalten oft Hotel + Flug und Transfer. Sie richten sich an Familien, Paare oder Alleinreisende. All-inclusive-Hotels findet man vor allem in den angrenzenden Strandvororten, während in der Stadt selbst viele Hotels mit Halbpension oder Frühstück gebucht werden. Somit kommen sowohl Individualreisende auf ihre Kosten, die das authentische Kreta erleben möchten, als auch komfortbewusste Urlauber, die ein Rundum-sorglos-Paket bevorzugen.
Unterkünfte in Rethymno
Die Auswahl an Unterkünften in Rethymno ist groß und vielfältig. Es gibt stilvolle Boutique-Hotels und Pensionen sowie BnBs in der Altstadt, oft untergebracht in restaurierten venezianischen Herrenhäusern mit Innenhöfen. Diese kleinen Hotels versprühen traditionellen Charme und liegen nur einen Steinwurf von den Sehenswürdigkeiten entfernt. Entlang der Uferpromenade und östlich der Altstadt reihen sich moderne Strandhotels in verschiedenen Kategorien – von familiengeführten Mittelklassehotels bis zu größeren Resorts mit Pool und Wellnessbereich. Viele dieser Hotels bieten Meerblick und direkten Zugang zum Strand. Abseits der Hotels stehen auch Ferienwohnungen und Ferienhäuser zur Verfügung, die insbesondere bei Familien und Individualreisenden beliebt sind. In den umliegenden Dörfern finden sich zudem gemütliche Ferienvillen mit Privatpool für Ruhesuchende. Aufgrund der Vielfalt an Unterkünften findet in Rethymno jeder Besucher eine passende Bleibe – vom einfachen Gästezimmer in einer Altstadtgasse bis zur luxuriösen Suite mit Blick auf das Meer.
Anreise nach Rethymno
Flüge nach Kreta
Eine direkte Anreise nach Rethymno erfolgt über die Flughäfen der Insel Kreta, da Rethymno selbst keinen eigenen Airport besitzt. Im Norden Kretas gibt es zwei internationale Flughäfen: Heraklion (HER) im Osten und Chania (CHQ) im Westen. Von Heraklion sind es ca. 80 Kilometer bis Rethymno, was einer Autofahrzeit von etwa 1 Stunde 15 Minuten entspricht. Der Flughafen Chania ist rund 65 Kilometer entfernt – hier dauert die Fahrt etwa eine Stunde. In der Hauptsaison werden beide Flughäfen von zahlreichen Direktflügen aus dem deutschsprachigen Raum bedient. Bei Pauschalreisen ist der Transfer nach Rethymno meist bereits inkludiert. Wer individuell anreist, kann am Flughafen einen Mietwagen nehmen oder einen Transfer organisieren – auch Taxis stehen bereit.
Mietwagen auf Kreta
Ein Mietwagen bietet maximale Flexibilität, um Rethymno und die Umgebung zu erkunden. Zahlreiche internationale und lokale Autovermieter sind an den Flughäfen vertreten; alternativ kann man auch in Rethymno ein Fahrzeug übernehmen. Es lohnt sich oft, den Mietwagen schon im Voraus online zu buchen. Die Straßen auf Kreta sind gut ausgebaut – Rethymno liegt direkt an der Nationalstraße, der Hauptverkehrsachse der Insel. Mit dem Auto erreicht man schnell benachbarte Orte, Strände oder Sehenswürdigkeiten im Inselinneren. Beachten sollte man jedoch die griechischen Verkehrsregeln und mitunter ungewohnte Fahrweisen der Einheimischen. Ein Mietwagen ist vor allem dann empfehlenswert, wenn man unabhängige Ausflüge plant oder entlegene Strände entdecken möchte.
Flughafentransfer Rethymno
Viele Hotels in Rethymno organisieren auf Wunsch einen Flughafentransfer für ihre Gäste. Daneben gibt es private Transferdienste und Shuttles, die Reisende direkt vom Flughafen nach Rethymno bringen. Diese kann man vorab online buchen oder direkt am Flughafenschalter arrangieren. Die Preise variieren je nach Fahrzeuggröße und Anzahl der Mitreisenden, sind aber oft günstiger, wenn im Voraus reserviert. Für Alleinreisende oder Paare können auch Sammelshuttles eine preiswerte Option sein. Da Rethymno ein beliebtes Urlaubsziel ist, stehen in der Saison ausreichend Transfermöglichkeiten zur Verfügung. So gelangt man bequem und ohne Mietwagen vom Flughafen ins Hotel.
Öffentlicher Bus
Die öffentliche Busgesellschaft KTEL verbindet Rethymno regelmäßig mit anderen Orten Kretas. Vom Flughafen Heraklion oder Chania kann man zunächst mit dem Linienbus ins jeweilige Stadtzentrum fahren und dort in einen Fernbus nach Rethymno umsteigen. Rethymno verfügt über einen zentralen Busbahnhof nahe der Altstadt, von dem aus stündlich Busse Richtung Heraklion und Chania abfahren. Auch kleinere Orte in der Region (z. B. Plakias, Anogia oder Georgioupolis und Kavros) werden von Rethymno aus per Bus bedient. Die Busse sind klimatisiert und vergleichsweise günstig – ideal für Reisende, die ohne Auto unterwegs sind. Fahrpläne ändern sich saisonal, daher lohnt es sich, aktuelle Zeiten vor Ort oder online zu prüfen.
Taxi
In Rethymno stehen Taxis an mehreren Standplätzen (z. B. am Hafen und in der Altstadt) bereit. Auch an den Inselflughäfen findet man jederzeit verfügbare Taxis. Die Taxipreise richten sich nach Taxameter; für längere Distanzen wie den Transfer vom Flughafen kann oft ein Festpreis vereinbart werden – das Taxameter läuft dann nicht. Eine Taxifahrt vom Flughafen Chania nach Rethymno dauert rund 60 Minuten, von Heraklion etwa 75-90 Minuten – entsprechend liegen die Kosten höher. Innerhalb Rethymnos selbst sind Taxis ein praktisches Verkehrsmittel, um spät abends nach einem Restaurant- oder Barbesuch zurück zur Unterkunft zu gelangen. Viele Fahrer sprechen etwas Englisch oder sogar Deutsch und kennen sich gut in der Region aus. Es ist üblich, Trinkgeld zu geben, wenn man mit dem Service zufrieden war.
Sehenswürdigkeiten in Rethymno
Rethymno und Umgebung bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, die einen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur der Region geben. Von imposanten Festungsanlagen über malerische Altstadtgassen bis hin zu religiösen Bauwerken unterschiedlicher Epochen gibt es viel zu entdecken.
Altstadt von Rethymno
Die historische Altstadt mit ihren engen Gassen und venezianisch-osmanischen Gebäuden bildet das Herzstück der Stadt. Hier stößt man auf hübsche Innenhöfe, hölzerne Balkone und reich verzierte Türen. Boutiquen, Kunsthandwerksläden und Tavernen fügen sich harmonisch in das authentische Ambiente ein. Ein Spaziergang durch die Altstadt gleicht einer Zeitreise und lässt die venezianische und türkische Vergangenheit lebendig werden. Auch eine Stadtführung bietet sich an.

Festung Fortezza
Hoch über der Stadt auf dem Hügel Paleokastro thront die gewaltige Fortezza, eine im 16. Jahrhundert von den Venezianern errichtete Festungsanlage. Sie diente dem Schutz vor osmanischen Angriffen und prägt bis heute das Stadtbild. Innerhalb der sternförmigen Bastion befinden sich Überreste von Kasernen, einem Munitionslager und der Sultan-Ibrahim-Moschee mit ihrer großen Kuppel. Von der Fortezza aus genießt man zudem einen hervorragenden Panoramablick über Rethymno und das Meer.
Venezianischer Hafen und Leuchtturm
Der alte Hafen von Rethymno ist ein beliebter Treffpunkt für Besucher. Die Mole mit kleinen Fischerbooten, die von bunten Häuserfassaden gesäumt wird, verströmt maritimen Charme. Am Ende der Hafenmole steht der 9 Meter hohe Leuchtturm, der zwar im Jahr 1830 unter ägyptischer Verwaltung erbaut wurde, heute aber als Wahrzeichen der Stadt gilt. Entlang der Kaipromenade laden zahlreiche Tavernen und Fischrestaurants dazu ein, bei frischem Fisch und einem Glas Wein den Ausblick aufs Meer zu genießen.

Rimondi-Brunnen
Mitten in der Altstadt, an einem kleinen Platz, plätschert der berühmte Rimondi-Brunnen. Er stammt aus dem Jahr 1629 und wurde vom venezianischen Statthalter Alvise Rimondi errichtet, um die Bürger mit frischem Wasser zu versorgen. Aus drei steinernen Löwenköpfen sprudelt noch heute Wasser – umrahmt von korinthischen Säulen und einem antiken Architrav (ein waagrechter Balken, der in der Architektur über Säulen oder Pfeilern ruht und somit den oberen Abschluss einer Säulenordnung bildet). Der Brunnen ist ein beliebtes Fotomotiv und zugleich ein schattiger Platz, an dem man an heißen Tagen eine kleine Erfrischungspause einlegen kann.
Porta Guora (Megali Porta)
Die Porta Guora – von den Einheimischen Megali Porta („Großes Tor“) genannt – markiert den historischen Südeingang zur Altstadt. Der erhaltene steinerne Torbogen ist der letzte Überrest der einstigen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Wer durch dieses Tor schreitet, gelangt vom modernen Stadtbereich in das Gassenlabyrinth der Altstadt. Auch wenn die Megali Porta unscheinbar wirken mag, so symbolisiert sie doch den Übergang in die Vergangenheit Rethymnos und gehört zum Pflichtprogramm für Geschichtsfreunde.
Moscheen und Minarette
Aus der Periode der osmanischen Herrschaft sind in Rethymno mehrere Moscheengebäude erhalten, die das Stadtbild mitprägen. Besonders auffällig ist die Neratzes-Moschee am Mikrasiaton-Platz – ursprünglich im 16. Jahrhundert als Kirche erbaut, 1657 in eine Moschee umgewandelt und 1890 mit einem eleganten 34 m hohen Minarett versehen. Ihre drei großen Kuppeln und das schlanke Minarett sind weithin sichtbar. Heute wird sie als Kulturzentrum und Konzertsaal bzw. Musikkonservatorium genutzt. Weitere erhaltene Moscheen sind die Kara-Moussa-Pascha-Moschee nahe dem Hafen sowie die Valide-Sultana-Moschee beim Stadttor, deren Minarett ebenfalls noch besteht. Sie alle zeugen von der osmanischen Vergangenheit der Inselstadt.
Kirchen und Klöster
Rethymno beherbergt auch bedeutende Kirchenbauten. Die Kirche der Vier Märtyrer (Tessaron Martyron) am Südende der Altstadt ist die Hauptkirche der Stadt. Der moderne byzantinische Kuppelbau von 1975 ehrt vier kretische Neumärtyrer, die 1824 von den Osmanen hingerichtet wurden. Vor der Kirche steht ein Denkmal von Konstantin Giaboudakis – jenem kretischen Freiheitskämpfer, der 1866 im Kloster Arkadi das Pulverlager zur Explosion brachte. In der Altstadt findet man zudem die kleine venezianische Kirche „Unsere Liebe Frau der Engel“ (Panagia ton Angelon), auch Dame der Engel genannt, mit schlichtem weißem Glockenturm. Ebenfalls sehenswert ist die ehemalige Franziskanerkirche San Francesco, ein Francesco geweihter Klosterkomplex aus dem 16. Jahrhundert, der heute ein Museum beherbergt.
Plätze und Parks
Das Leben in Rethymno spielt sich auch auf den öffentlichen Plätzen ab. Rund um den Rimondi-Brunnen liegt der belebte Platanos-Platz (Platia Petichaki), umringt von Cafés und Restaurants – ein idealer Ort, um das Treiben zu beobachten. Am Mikrasiaton-Platz vor der Neratzes-Moschee finden gelegentlich Veranstaltungen statt und abends treffen sich hier Jung und Alt. Für Erholung im Grünen sorgt der Stadtpark von Rethymno, nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Der im frühen 20. Jahrhundert auf einem ehemaligen türkischen Friedhof angelegte Park bietet schattige Spazierwege unter hohen Bäumen, einen Kinderspielplatz und ein kleines Café. Donnerstags findet neben dem Park vormittags ein Wochenmarkt mit frischen Produkten statt – ein authentisches Erlebnis.

Ausgehviertel
Wenn die Sonne untergeht, erwacht Rethymno zu neuem Leben. In der Altstadt reihen sich gemütliche Tavernen, Bars und Musikkneipen aneinander, besonders in den Gassen rund um den Hafen und den Rimondi-Brunnen. Die Uferpromenade (Leoforos Eleftheriou Venizelou) verwandelt sich abends in eine Flaniermeile mit beleuchteten Straßencafés und Cocktailbars. Auch die Straße Arkadiou und die Vernardou-Straße sind bekannt für ihr reges Nachtleben – hier mischen sich Touristen und Einheimische in den Bars oder genießen das milde Abendklima vor den Lokalen. Die Inselstadt bietet vom traditionellen Kafeneion bis zum modernen Club für jeden Geschmack etwas, sodass Nachtschwärmer voll auf ihre Kosten kommen.
Museen in Rethymno
Neben den Sehenswürdigkeiten unter freiem Himmel verfügt Rethymno auch über mehrere interessante Museen:
- Archäologisches Museum: Dieses Museum präsentiert eine umfangreiche Sammlung archäologischer Funde aus Stadt und Region Rethymno – von der Jungsteinzeit über die minoische Epoche bis zur römischen Zeit. Zu den Highlights zählen bemalte Ton-Sarkophage aus dem spätminoischen Friedhof von Armeni sowie Helme und Schmuck aus kretischer Antike. Das Museum ist derzeit in der ehemaligen Franziskanerkirche St. Franziskus untergebracht, einem denkmalgeschützten venezianischen Bauwerk im Herzen der Altstadt.
- Historisches und Volkskundemuseum: Im Museum für Geschichte & Volkskunst erhält man Einblicke in das traditionelle kretische Leben. Untergebracht in einem venezianischen Stadthaus aus dem 17. Jahrhundert, zeigt es wunderschöne Sammlungen von Textilien, Stickereien, Trachten, landwirtschaftlichen Geräten sowie Werkzeugen alter Handwerksberufe. Vom Webstuhl über Keramiken bis zu Schmiedewerkzeugen sind hier Alltagsgegenstände vergangener Jahrhunderte ausgestellt, die die Volkskultur Kretas greifbar machen.
- Paläontologisches Museum: Ein echtes Naturkundemuseum erwartet Besucher in der restaurierten Veli-Pascha-Moschee, die ein außergewöhnliches Ambiente bietet. Hier erfährt man Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte Kretas und ausgestorbene Tiere der Insel. Besonders spannend sind die Fossilien von Zwergelefanten, Flusspferden und Hirschen, die einst auf Kreta lebten. Die Veli-Pascha-Moschee selbst besitzt das älteste erhaltene Minarett Rethymnos aus dem Jahr 1789, was den Museumsbesuch auch architektonisch interessant macht.
- Museum für zeitgenössische Kunst von Kreta: Kunstliebhaber kommen im Museum für moderne Kunst auf ihre Kosten. Die städtische Galerie – oft Kanakakis-Museum genannt – beherbergt rund 700 Werke und widmet sich der griechischen Kunst ab 1950 bis heute. Gemälde und Skulpturen lokaler Künstler wie Lefteris Kanakakis, aber auch internationale Exponate moderner Kunstströmungen werden hier in wechselnden Ausstellungen präsentiert. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Industriegebäude nahe der Altstadt und organisiert regelmäßig Sonderausstellungen, Workshops und kulturelle Veranstaltungen.
Ausflüge in der Umgebung
Dank seiner zentralen Lage auf Kreta ist Rethymno ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung. Beliebte Ziele sind zum Beispiel die Städte Chania im Westen und Heraklion im Osten, die mit ihren Altstädten und Museen einen Tagesausflug wert sind. Kulturliebhaber sollten unbedingt den Palast von Knossos bei Heraklion besuchen – die berühmteste minoische Ausgrabungsstätte Kretas, etwa 80 km von Rethymno entfernt.
In näherer Umgebung liegt das Kloster Arkadi (ca. 20 km südöstlich): die geschichtsträchtige Klosteranlage auf einem Plateau war 1866 Schauplatz eines Aufstandes gegen die Osmanen und gilt bis heute als kretisches Nationalheiligtum sowie Symbol der Freiheit.
Ein weiteres Highlight ist ein Ausflug zur Südküste: Die Preveli-Bucht mit ihrem Palmenstrand und dem gleichnamigen Kloster bietet eine spektakuläre Kulisse aus Flusslagune, Schlucht und Libyschem Meer. Naturfreunde und Aktivurlauber kommen bei Wanderungen durch eindrucksvolle Schluchten auf ihre Kosten – etwa die Imbros-Schlucht oder die kleinere Kourtaliotiko-Schlucht, deren Bachlauf in Wasserfälle mündet.
Von Rethymno aus werden auch organisierte Touren und Aktivitäten angeboten, z. B. Jeepsafaris ins Hinterland, Bootsausflüge entlang der Küste oder sogar Tagesfahrten mit der Fähre zur Insel Santorin. Pferdeliebhaber können an Reitausflügen teilnehmen, und Tauchschulen vor Ort ermöglichen Einblicke in die Unterwasserwelt Kretas. Die Auswahl an Aktivitäten ist groß, sodass im Urlaub rund um Rethymno garantiert keine Langeweile aufkommt.
Strand in Rethymno
Rethymno verfügt über einen hervorragenden Stadtstrand, der direkt an die Stadt angrenzt und sich endlos entlang der Küste erstreckt. Der Hauptstrand von Rethymno beginnt unweit der Altstadt und zieht sich über 12 Kilometer nach Osten bis zum Ort Skaleta. Feinster goldener Sand und klares, sauberes Wasser zeichnen diesen Strand aus – nicht umsonst wurden diverse Abschnitte mit der Blauen Flagge für hohe Wasserqualität und gute Infrastruktur prämiert. Der Strand ist breit und flach abfallend, was besonders Familien mit Kindern entgegenkommt. In Strandnähe reihen sich Hotels, Apartments und Tavernen, doch der Strand selbst ist öffentlich zugänglich und frei begehbar. Strandliegen und Sonnenschirme können gegen Gebühr gemietet werden; viele Strandbars bieten ihren Gästen Liegen bei Getränkebestellung gratis an. Sportbegeisterte finden Angebote zum Jetski-Fahren, Parasailing oder Beachvolleyball, während andere einfach ein Bad in der Ägäis genießen. Auf Sicherheit achten Rettungsschwimmer an den bewachten Abschnitten.
Westlich des alten Hafens schließt kein großer Strand an – hier ist die Küste eher felsig, so dass der ausgedehnte Sandstrand hauptsächlich östlich der Stadt liegt. Erwähnenswert: In den Sommermonaten nutzt die geschützte Caretta-Caretta Meeresschildkröte den ruhigen Spätabend, um an einigen Stellen des Strandes ihre Eier abzulegen. Diese Nistplätze werden von Umweltschutzorganisationen markiert und überwacht – ein faszinierendes Naturereignis für aufmerksame Besucher. Insgesamt bietet der Stadtstrand von Rethymno sowohl Erholungssuchenden als auch Aktivurlaubern ideale Bedingungen, direkt vor der Haustür der historischen Stadt.
Weiter westlich finden sich die breiten Traumstrände von Georgioupolis über Kavos bis nach Episkopi.
Rethymno Geheimtipp vom Griechenland Guru
Ein echter Geheimtipp in Rethymno ist ein Ausflug in die nahegelegene Myli-Schlucht – ein verstecktes Paradies für Naturliebhaber abseits des Trubels der Stadt. Nur etwa 8 Kilometer südöstlich von Rethymno beginnt diese grüne Oase, auch Tal der Mühlen genannt. In der Myli-Schlucht wandert man vorbei an den Überresten jahrhundertealter Wassermühlen, die bereits zur venezianischen Zeit das Getreide der Region mahlen konnten. Heute sind die zerfallenen Steingebäude von üppiger Vegetation umgeben; Feigenbäume spenden Schatten und ein kleiner Bachlauf sorgt selbst im Hochsommer für angenehme Kühle.
Der Wanderweg führt leicht bergab durch die Schlucht und ist auch für Familien geeignet. Unterwegs laden Bänke und Picknickplätze zum Verweilen ein, und mit etwas Glück erspäht man bunte Schmetterlinge oder Eidechsen zwischen den Felsen. Unten im Tal erreicht man das verlassene Dorf Kato Myli, wo noch vereinzelte Häuser und eine alte Kapelle vom früheren Leben zeugen. Eine kleine urige Taverne in der Schlucht bewirtet Wanderer mit kretischen Spezialitäten – ein wohlverdienter Genuss nach der etwa einstündigen Wanderung.
Die Myli-Schlucht ist bislang nicht in jedem Reiseführer zu finden und daher meist ruhig. Sie erlaubt einen Blick auf die wildromantische Seite Kretas und ist der perfekte Geheimtipp, um dem Strandleben für einige Stunden zu entfliehen und die unberührte Natur Kretas zu erleben.
Reisetipps
In Rethymno gibt es folgende Einrichtungen, die für Reisende nützlich sind:
- Apotheke: In der Stadt stehen zahlreiche Apotheken zur Verfügung, insbesondere im Zentrum und entlang der Hauptstraßen. Es gibt einen rotierenden Notdienstplan, sodass auch abends oder am Wochenende immer eine Notapotheke geöffnet ist (die diensthabende Apotheke wird an den Türen der Apotheken ausgehängt).
- Arzt: Rethymno besitzt ein staatliches Krankenhaus sowie mehrere Arztpraxen und Fachärzte. Im Stadtgebiet finden Reisende leicht einen Allgemeinmediziner oder Apotheker, oft mit englischsprachigen Kenntnissen (teils deutsch). Für Notfälle gibt es Rettungsstellen im Krankenhaus und die europaweite Notrufnummer 112.
- Geldautomat: Überall in Rethymno sind Bankomaten zu finden – an nahezu jeder größeren Straße oder Platz befindet sich ein Geldautomat. Viele befinden sich bei den Filialen griechischer Banken (z. B. National Bank, Piraeus Bank, Bank of Chania) in der Innenstadt, einige auch an der Strandpromenade. Bargeld ist in kleineren Tavernen oder Geschäften gern gesehen, lässt sich aber dank der dichten Automatendichte jederzeit ziehen.
- Supermarkt & Bäckereien: Für den täglichen Bedarf gibt es in Rethymno zahlreiche Supermärkte, Minimärkte und Bäckereien. In den Wohnvierteln und im Zentrum finden sich mehrere gut sortierte Supermärkte (darunter auch Filialen großer Ketten) sowie kleine Lebensmittelgeschäfte, die oft bis in die späten Abendstunden geöffnet haben. Frisches Brot und Gebäck bieten traditionelle Bäckereien an fast jeder Ecke – ideal, um sich morgens mit Tiropita (Käsepastete) oder anderen Leckereien einzudecken.
- Tankstelle: Rethymno verfügt über mehrere Tankstellen, vor allem an den Ausfallstraßen Richtung Heraklion und Chania sowie entlang der Umgehungsstraße (New Road). Eine Tankstelle befindet sich z. B. am Stadtrand nahe der Auffahrt zur Nationalstraße, weitere in den Vororten. Da in entlegeneren Gegenden Kretas die Tankstellendichte geringer ist, empfiehlt es sich, in Rethymno noch einmal vollzutanken, bevor man längere Touren ins Inland oder in den Süden der Insel unternimmt.
Klima & Reisezeit
Rethymno hat ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommermonaten und milden, eher regenreichen Wintern. Badeurlauber finden von Mai bis Oktober ideale Bedingungen vor – in diesen Monaten scheint fast durchgängig die Sonne, und die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 25 °C und 35 °C. Juli und August sind am heißesten und trockensten, während das Meer im Spätsommer mit rund 25 °C Badewannentemperatur erreicht.
Aktivurlauber bevorzugen oft das Frühjahr (April, Mai) oder den Herbst (September, Oktober), wenn die Temperaturen milder sind und die Natur Kretas grünt und blüht. Zu diesen Zeiten bieten sich Wanderungen, Radtouren oder Sightseeing an, ohne der größten Hitze ausgesetzt zu sein. Kultur- und Städtereisende können Rethymno grundsätzlich ganzjährig besuchen – die Stadt hat auch im Winter einen gewissen Betrieb, da viele Einheimische hier leben und Studenten die Straßen füllen. Allerdings endet die touristische Hochsaison meist Ende Oktober, und viele Urlaubseinrichtungen (Strandbars, saisonale Hotels) schließen dann bis zum Frühjahr. Im Winter pendeln die Temperaturen um 15 °C am Tag und es kann vermehrt zu Regen kommen.
Dafür erlebt man Rethymno in der Nebensaison authentischer und ohne Menschenmassen. Als besondere Reisezeit-Tipps gelten der Karneval von Rethymno im Februar – einer der größten Karnevalsumzüge Griechenlands – sowie das Renaissance-Festival Ende Sommer, bei dem in der Fortezza und Altstadt Theater- und Musikaufführungen stattfinden. Wer vor allem baden möchte, reist am besten zwischen Juni und September an, wer wandern und Kultur erleben will, wählt Frühling oder Herbst.
Geschichte des Ortes
Der Name Rethymno (griechisch Ρέθυμνο) geht auf die antike Stadt Rhithymna (auch Rithymna oder Rhithymnia) zurück, die an gleicher Stelle lag und bereits in der Antike von Autoren wie Plinius dem Älteren und Ptolemäus erwähnt wurde. Rhithymna prägte eigene Münzen mit maritimen Symbolen wie Delfinen oder einem Dreizack, was den engen Bezug der Stadt zum Meer zeigt. Das heutige Stadtwappen mit zwei Delfinen greift dieses antike Motiv auf und knüpft damit sichtbar an die frühklassische Tradition an. In der Forschung wird außerdem diskutiert, ob die hellenistische Stadt Arsinoe zeitweise dieselbe Siedlung bezeichnete, was die Kontinuität des Ortes zusätzlich unterstreicht. Die genaue Etymologie des Namens ist nicht gesichert, plausibel ist jedoch die direkte Ableitung des modernen Rethymno (veraltet Rethymnon) aus dem antiken Rhithymna, während populäre Deutungen, die den Namen selbst von Delfinen herleiten, nicht als gesichert gelten.
Nach spätantiker Phase folgte eine byzantinische Befestigung östlich des heutigen Paleokastro-Hügels, die als Castrum Rethemi überliefert ist. Mit der Eroberung Kretas durch Venedig entwickelte sich Rethymno zum dritten urbanen Zentrum der Insel neben Heraklion und Chania. Die Venezianer legten den kleinen Hafen an und begannen 1540 mit einer Stadtumwallung nach Plänen des Militärarchitekten Michele Sanmicheli. Die Mauern erwiesen sich jedoch 1571 als unzureichend, als die Flotte des Korsarenführers Uluç Ali die Stadt überfiel. In der Folge entschieden die Venezianer, auf dem Hügel Paleokastro eine neue Zitadelle zu errichten. Die Fortezza entstand 1573 bis 1580 nach Entwürfen des Ingenieurs Sforza Pallavicini als bastionäres Werk und wurde zum sichtbaren Symbol der venezianischen Epoche.
Die Porta Guora (Megali Porta) markierte den monumentalen Südeingang der venezianischen Stadt und entstand unter dem Rector Giacomo Guoro in den Jahren 1566 bis 1568. Von der einstigen Stadtbefestigung blieb der Torbogen erhalten und bildet bis heute den Übergang vom neueren Stadtbereich in die Gassen der Altstadt.
Im Kretischen Krieg fiel Rethymnon 1646 an das Osmanische Reich. Die Stadt hieß fortan Resmo und war Verwaltungssitz eines Sandschak. Sakralbauten wechselten ihre Nutzung, Kirchen wurden zu Moscheen und prägten gemeinsam mit Minaretten das neue Stadtbild. Die Fortezza blieb militärisch in Gebrauch, größere strukturelle Umbauten blieben jedoch aus. Das 19. Jahrhundert brachte wiederholte Aufstände gegen die osmanische Herrschaft, welche in die Autonomie Kretas 1898 und in die Vereinigung mit Griechenland 1913 mündeten.
Im Zweiten Weltkrieg war Rethymno Schauplatz der Schlacht um Rethymno im Mai 1941, die Teil der Schlacht um Kreta war. Deutsche Fallschirmjäger trafen auf Commonwealth- und griechische Truppen und eroberten die Stadt erst nach Luftlande-Verstärkungen, während die historische Substanz im Vergleich zu anderen Orten Kretas weniger stark zerstört wurde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Hafenstadt zur lebendigen Universitäts- und Touristenstadt heran und bewahrte dank Restaurierungen sein venezianisch-osmanisches Erbe mit Hafen, Loggia, Brunnen und der weithin sichtbaren Fortezza.